Junge Forscher zeigen Unternehmergeist

Forscherinnen und Forscher wagen immer h?ufiger den Schritt in die Selbst?ndigkeit. Die Gr¨¹ndung einer eigenen Unternehmung ist f¨¹r viele junge Talente eine attraktive Alternative zu einer wissenschaftlichen Laufbahn oder einer Karriere als Angestellte in der Privatwirtschaft geworden. Das schl?gt sich in konkreten Zahlen nieder. 22 Spin-off-Firmen haben ETH-Angeh?rige im vergangen Jahr gegr¨¹ndet. Die Zahl der Firmengr¨¹ndungen ist damit in den letzten f¨¹nf Jahren auf hohem Niveau konstant geblieben. ?Wir k?nnen nun die Fr¨¹chte unserer Aufbauarbeit ernten, die wir in den letzten Jahren geleistet haben?, sagt Roland Siegwart, Vizepr?sident Forschung und Wirtschaftsbeziehungen. Die Marke ?Spin-off der ETH Z¨¹rich? sei etabliert ¡ª nicht zuletzt dank vielen erfolgreichen Jungfirmen, die in den letzten Jahren aus der Hochschule entstanden sind.

Acht Spin-offs aus dem Bereich ICT

Die 22 neu gegr¨¹ndeten Spin-offs sind in ganz unterschiedlichen Bereichen t?tig, wobei sich mehr als ein Drittel der Informations- und Kommunikationstechnik zuordnen lassen. Je vier Neugr¨¹ndungen gab es im Maschinenbau sowie im Dienstleistungs- und Beratungsbereich, je zwei in den Bereichen Elektrotechnik und Nanotechnologie. Auf den Gebieten Biotechnologie und Pharma sowie Medizinische Ger?te entstand je ein Spin-off.

Silvio Bonaccio, Leiter von ETH transfer, der Technologietransferstelle der ETH Z¨¹rich, lobt insbesondere den ausgepr?gten Erfindergeist der Jungfirmen: ?Sehr viele der 2012 gegr¨¹ndeten Spin-offs bieten L?sungen f¨¹r technisch hochanspruchsvolle Probleme?, sagt er. So hat die ?SwissLitho AG? ein Verfahren entwickelt, das neue Massst?be in der Herstellung von Nanostrukturen setzt. Die am IBM Forschungslabor entwickelte Technologie erlaubt es, komplexe Formen mit hoher Pr?zision schnell und einfach aus Oberfl?chen zu fr?sen. Der Spin-off ?Phocone? stellt Infrarot-Lasermodule her, die einerseits schwere Molek¨¹le und andererseits verschiedene Gase messen k?nnen.

Im Zeichen von Hightech und Cleantech

Doch nicht nur Hightech, sondern auch Cleantech stand bei den jungen Fir-mengr¨¹ndern 2012 hoch im Kurs. Vier der 22 gegr¨¹ndeten Spin-offs bieten Produkte, Prozesse und Dienstleistungen an, die nat¨¹rliche Ressourcen schonen und negative Einfl¨¹sse auf die Umwelt reduzieren. Die Gr¨¹nder von ?ElectricFeel? haben ein E-Bike-Sharing-System entwickelt, mit dem man per Smartphone ein E-Bike mieten kann und ?Polyport? stellt zwei Dienstleistungen zur Verf¨¹gung: Das ?Kartoffeltaxi? sorgt f¨¹r klimaneutrale Transporte lokaler Bioprodukte und ?BringBee? ist ein Mitbringservice f¨¹r kleinere Eink?ufe bei IKEA.

Hohe Preisgelder und grosse Investitionen

Die ETH-Spin-offs wurde 2012 auch andernorts gew¨¹rdigt und mit zahlreichen F?rderpreisen ausgezeichnet. Insgesamt erzielten sie Preisgelder von ¨¹ber 900'000 Franken. Der mit knapp 100'000 Franken dotierte ZKB-Pionierpreis ging im letzten Jahr an ?Cytosurge?. ?GetYourGuide? und ?U-Blox? heimsten einen Swiss ICT Award ein. Die W.A. De Vigier Stiftung zeichnete ?ProteoMedix?, ?Uepaa? und ?Climeworks? mit je einem F?rderpreis von 100'000 Franken f¨¹r innovative Gesch?ftsideen aus. Sechs ETH-Spin-offs schafften es unter die besten Zehn des Rankings ?Top 100 Swiss Start-ups?, das vom Institut f¨¹r Jungun-ternehmen und der Handelszeitung herausgegeben wird. Und auch im freien Markt zeigt sich, dass viele an einen nachhaltigen Erfolg der Jungfirmen glauben. Geldgeber haben im letzten Jahr mehr als zehn Millionen Franken in ETH-Spin-offs investiert.

2010 hat die ETH Z¨¹rich das F?rderprogramm ?Pioneer Fellowships? eingef¨¹hrt. Dieses vergibt Stipendien an Studierende und Doktorierende, die ihre Forschungsergebnisse in marktreife Produkte umwandeln wollen. Jedes Projekt wird mit maximal 150'000 Franken ¨¹ber einen Zeitraum von 18 Monaten gef?rdert. Aus diesem Programm sind in der Zwischenzeit vier Spin-offs entstanden, drei davon im letzten Jahr.