Mit weniger Geld besser essen
Wenn wir bewusster mit Lebensmitteln umgehen, werfen wir weniger weg, entdecken spannende pflanzliche Gerichte als Fleischersatz und konsumieren weniger ungesunde Fertiggerichte. Dafür k?nnen wir uns ?kologische Produkte aus fairem Handel leisten und unter dem Strich immer noch Geld sparen.
Der h?here Preis von ?kologisch hergestellten Produkten stellt für viele Konsumentinnen und Konsumenten eine Verkaufsbarriere dar. Die Mehrzahlungsbereitschaft ist gering und liegt gem?ss Verbraucherbefragungen in Deutschland im Bereich von 10 bis 20 Prozent. Der Konsum an Bioprodukten w?chst zwar in der Schweiz stetig, er liegt aber immer noch bei bescheidenen 6.3 Prozent des gesamten Lebensmittelumsatzes. Bei Fleisch und Fisch, wo eine ?kologische Produktionsweise besonders wichtig w?re, liegt der Anteil sogar nur bei 4.4 Prozent. Ausserdem ist ein Trend hin zu Billig-Bio-Produkten aus Superm?rkten und Discountern zu beobachten, wobei der Bio-Fachhandel Umsatzeinbussen zu verzeichnen hat.
?kologische Lebensmittel geben den ?tats?chlichen? Preis besser wieder
Die ?kologische Produktion von Lebensmitteln ist wegen h?herer Anforderungen an tiergerechte und umweltschonende Verfahren arbeitsaufw?ndiger. Zusammen mit den kleineren Umsatzmengen erkl?rt dies die h?heren Preise. Bei der Produktion von konventionellen Produkten fallen aber viele sogenannte ?externe? Kosten an, welche im Preis nicht inbegriffen sind. Dazu geh?ren zum Beispiel die Folgekosten der Pestizidbelastung von Gew?ssern und Trinkwasser, die auf den Steuerzahler abgew?lzt werden. Viele Kosten fallen erst in der Zukunft an und k?nnen schwer beziffert werden, so etwa die ?bernutzung von B?den, die langfristig zu Ertragseinbussen führen kann.
Wenn die externen Kosten beispielsweise durch eine ?kosteuer in den Verkaufspreis integriert würden, so w?ren in der Regel ?kologisch produzierte Produkte billiger als konventionelle. Der heutige Markt ist aber verzerrt, konventionelle Produkte sind zu billig.
Gesündere Ern?hrung kostet weniger als gedacht
Eine Studie aus Deutschland hat die Ern?hrungsweise von ?Mischk?stlerInnen? mit einer pflanzenbetonten Vollwertern?hrung gem?ss gesundheitlicher Empfehlungen verglichen. Die haupts?chlich pflanzliche Vollwertern?hrung schneidet bei Verwendung von konventionellen Produkten acht Prozent günstiger ab im Vergleich zur Mischkost-Küche, die ovo-lakto-vegetarische Vollwertern?hrung sogar 17 Prozent.
Pflanzliche Lebensmittel sind grunds?tzlich günstiger und umweltfreundlicher als tierische. Wenig verarbeitete Produkte sind in der Regel billiger als Fertiggerichte. Sie enthalten zudem mehr N?hrstoffe und sind daher auch gesünder.
Wir werfen 500 bis 1000 Franken ?in die Tonne?
Im Mittel werfen wir Endkonsumenten etwa jedes fünfte Lebensmittel, das wir einkaufen, in den Abfall oder auf den Kompost. Dies entspricht etwa 500 bis 1‘000 Schweizer Franken pro Jahr, die wir wegen schlechter Planung und Unaufmerksamkeit verlieren. Wir k?nnten dieses Geld mit einfachen Massnahmen sparen, beispielsweise indem wir vor dem Einkaufen in den Kühlschrank schauen und eine Einkaufsliste machen, indem wir die Waren fachgerecht und übersichtlich lagern und allf?llige Resten mit etwas Fantasie wiederverwerten.
Gesund und ?kologisch den Geldbeutel schonen
Eine Untersuchung in Deutschland zeigt für zw?lf h?ufig gekaufte Lebensmittel, dass die Preise für ?kologische Produkte etwa 50 Prozent h?her sind als die entsprechenden mittleren Preise der konventionellen Produkte (je nach Produkt 22 bis 95 Prozent). Wenn wir also die folgenden drei Ratschl?ge befolgen, so sparen wir mindestens so viel Geld, dass wir uns biologische Produkte aus fairem Handel leisten k?nnen:
- Bewusst einkaufen und m?glichst alle eingekauften Lebensmittel verwerten.
- Fleischkonsum so weit wie m?glich reduzieren und als etwas Besonderes geniessen.
- Convenience-Produkte m?glichst durch vollwertige, saisonale und regionale Frischprodukte ersetzen.
Mit diesen Massnahmen tun wir nicht nur uns selbst etwas Gutes, sondern auch der Gesellschaft und unseren Nachkommen: die B?den werden nicht weiter übernutzt, ihre Fruchtbarkeit bleibt erhalten, die Gew?sser und das Klima werden weniger stark belastet, und die vielen Leute, welche für die Produkte gearbeitet haben, bekommen faire L?hne.