Die ETH Zürich in Südafrika
Die ETH Zürich besiegelt ihre Zusammenarbeit mit der Stellenbosch University. Insbesondere in den Bereichen nachhaltige Produktionssysteme, Ern?hrung und Naturschutz?kologie m?chten die beiden Hochschulen künftig enger zusammenarbeiten.
Lino Guzzella, Rektor und designierter Pr?sident der ETH Zürich, besuchte diese Woche die Stellenbosch University in Südafrika und unterzeichnete eine Absichtserkl?rung zur Zusammenarbeit der beiden Hochschulen. Damit erh?lt die bereits bisher sehr erfolgreiche Zusammenarbeit einen offiziellen Rahmen. Zu den gemeinsamen Interessenbereichen geh?ren nachhaltige Produktionssysteme, Ern?hrung, Wasser, Naturschutz?kologie und invasive Arten, Lebensmittelwissenschaft, Mineralogie und Insektenphysiologie. Die nun unterzeichnete Erkl?rung (Memorandum of Understanding) geht auf einen Besuch von ETH-Pr?sident Ralph Eichler in Südafrika im Jahr 2013 zurück sowie auf einen Workshop des World Food System Center der ETH Zürich und der Stellenbosch Food Security Initiative.
Warum eine Partnerschaft in Afrika?
Die ETH Zürich strebt strategische internationale Kooperationen an, die auf ihre Kompetenzen abgestimmt sind, ihre Forschungsarbeit und bildungspolitischen Interessen f?rdern und gleichzeitig dazu beitragen, einige der gr?ssten globalen Herausforderungen zu meistern. Dazu geh?rt der weltweite Bev?lkerungszuwachs: Gem?ss einem externe Seite Bericht der Vereinten Nationen wird die Weltbev?lkerung in den n?chsten zw?lf Jahren um eine Milliarde wachsen, wobei mehr als die H?lfte dieses Wachstums auf Afrika entf?llt. Dieser rasante Entwicklung stellt die Gesellschaft vor grosse Aufgaben in Bezug auf auf Nahrungsmittelproduktion, Gesundheit, Umwelt und Nachhaltigkeit. Bei der Suche nach L?sungen kann die ETH Zürich einen Beitrag leisten – auch in Zusammenarbeit mit Südafrika. ?Für die Agrarforschung beispielsweise ist Südafrika ein ausgesprochen interessantes Land, unter anderem weil dort die Artenvielfalt im weltweiten Vergleich besonders gross ist?, sagt ETH-Pr?sident Eichler.
Michelle Grant, Gesch?ftsleiterin des World Food System Center der ETH Zürich, erg?nzt: ?Die Nahrungsmittelproduktion, der Zugang zu Trinkwasser, der Umweltschutz und die Gesundheit des Menschen sind eng miteinander verknüpft. Diese Probleme sind auf dem afrikanischen Kontinent besonders vordringlich, da dort die Lebensmittel- und Ern?hrungssicherheit vielerorts immer noch nicht gew?hrleistet ist. Um diese Herausforderungen zu meistern, spielen Forschung und Bildung eine zentrale Rolle. Denn sie füllen Wissenslücken, f?rdern die Innovation und rüsten die n?chste Generation von Führungskr?ften und Entscheidungstr?gern für den Umgang mit diesen komplexen Problemen.?
Mehrwert für die ETH Zürich
Die Stellenbosch University ist eine etablierte Universit?t, die viel Forschung betreibt. Sie geniesst in der Region einen hervorragenden Ruf und h?lt internationale Qualit?tsstandards hoch. Das ist einer der Gründe, weshalb Jessica Farebrother, Doktorandin in der Gruppe von Michael Zimmermann, Professor am Departement Gesundheitswissenschaften und Technologie, beschlossen hat, mit Forschern am Centre for Evidence Based Healthcare (CEBHC) in Stellenbosch zusammenzuarbeiten. Farebrother ist an einem Projekt namens Sting beteiligt, einer systematischen Aufarbeitung von Literatur, die sich mit den Auswirkungen des Mikron?hrstoffs Jod auf das Wachstum von Kindern vor und nach der Geburt bis zum Ende des 18. Lebensjahrs befasst.
Die Ergebnisse von Sting werden einen wertvollen Beitrag leisten, um Wachstumsst?rungen einzud?mmen. Diese stehen weit oben auf der Liste der weltweiten Probleme und dienen auch als Indikator für die Milleniums-Entwicklungsziele der Uno zur Bek?mpfung von extremer Armut und Hunger. ?In diesem Projekt steuert die ETH Zürich fundiertes Fachwissen bei, das CEBHC liefert mit seiner engen Beziehung zum südafrikanischen Cochrane-Zentrum starkes technisches Know-how. Deshalb ist dies eine ideale Zusammenarbeit?, so Farebrother.
Die Absichtserkl?rung mit der Stellenbosch University wird neue M?glichkeiten schaffen für Forschungszusammenarbeit beider Institutionen, sie erm?glicht ein Abkommen über den Studierendenaustausch auf Master-Stufe, die Ausweitung von ETH Excellence Scholarships und die Schaffung neuer Summer schools. Für die Schweizer Forschenden und Studierenden wird sie den Zugang zu einem gr?sseren Netzwerk an Kollegen in Südafrika und den L?ndern der Region er?ffnen.