Auf zur Runde um die Antarktis!
Morgen l?uft das Forschungsschiff ?Akademik Treshnikov? aus und nimmt Kurs auf Kapstadt. Es transportiert Forschende und ihre Ger?te, die sie für eine grosse Antarktisumrundung brauchen. Die ETH Zürich ist mit an Bord.
Jetzt geht’s los: Am 19. November sticht der russische Eisbrecher ?Akademik Treshnikov? ab Bremerhaven in See. Ziel: Kapstadt. Zweck: Menschen und Ger?te für die internationale Antarctic Circumpolar Expedition (ACE) des Swiss Polar Institute nach Südafrika zu schaffen. Von dort startet kurz vor Weihnachten die Expedition zu einer dreimonatigen vollst?ndigen Umrundung des Südpols.
W?hrend dieser Expedition erforschen 55 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus 30 Nationen in 22 interdisziplin?ren Projekten zahlreiche Aspekte der Antarktis, von Biologie über Klimatologie bis zur Ozeanografie.
Wasserkreislauf im Fokus der ETH
Eines dieser Projekte ist dasjenige von ETH-Professor Heini Wernli. Seine Doktorierenden Iris Thurnherr und Pascal Graf werden an Bord sein. Unterstützt werden sie von Wernli selbst sowie von Franziska Aemisegger und Stephan Pfahl, die zum ?Bodenpersonal? geh?ren, das in Zürich bleibt. ?Wie gut uns die Unterstützung gelingt, h?ngt auch davon ab, ob und wie wir mit ihnen über Satelliten kommunizieren k?nnen?, betont Wernli.
Er und seine Forschungsgruppe m?chten den Wasserkreislauf des südlichen Ozeans genauer untersuchen. Dazu werden die ETH-Forschenden an Bord Wasserisotope im Wasserdampf der Atmosph?re und im Niederschlag messen. Anhand dieser Isotope k?nnen sie die Wechselwirkungen zwischen Meer und Atmosph?re bestimmen, aber auch Prozesse in den Wolken und der Atmosph?re w?hrend eines Niederschlags.
Thurnherr und Graf werden w?hrend der Expedition das entsprechende Messinstrument überwachen. Dieses ist in einem Container untergebracht, den die ETH-Forschenden mit Kollegen vom Paul Scherrer Institut (PSI) teilen. Das Ger?t misst dann die Isotope, die im Wasserdampf der angesogenen Luft enthalten sind.
Auf die Wassersammler warten Nachtschichten
Wernlis Doktorierende werden zudem Regenproben sammeln und archivieren. Dazu müssen sie w?hrend des gesamten Niederschlagsereignisses alle zehn Minuten den Sammelbeh?lter austauschen – unter Umst?nden mitten in der Nacht, stundenlang. ?Das wird uns sicher schlaflose N?chte bescheren?, sagt Pascal Graf.
Wasserproben nehmen werden sie auch von Seen und Wasserl?ufen auf den Inseln, die der Eisbrecher anlaufen wird. S?mtliche Proben werden aufbewahrt und erst nach der Expedition im Labor analysiert.
Darüber hinaus werden die ETH-Forschenden mit einem Radar die Atmosph?re durchleuchten. Diese Messungen geben ihnen Auskunft über die Intensit?t und die Struktur des Niederschlags wie zum Beispiel die Gr?sse der Regentropfen. Auch dieses Instrument werden sie überwachen und warten. ?Das Schlimmste was passieren k?nnte, ist, dass eines der Messger?te irreparabel aussteigt?, betont Thurnherr.
In drei Etappen um den Südpol
An Bord ist Iris Thurnherr auf der Fahrt von Bremerhaven nach Kapstadt und auf den Etappen eins und zwei von Kapstadt via Hobart nach Punta Arenas im ?ussersten Süden Chiles. Pascal Graf begleitet seine Kollegin nach Südafrika, wird dann aber erst in Punta Arenas wieder zusteigen und die dritte Etappe absolvieren.
An der Expedition beteiligt ist mit Alex Haumann, Postdoktorand aus der Gruppe von ETH-Professor Nicolas Gruber, ein weiterer ETH-Angeh?riger. Haumann arbeitet an einem Projekt der EPFL mit. Dieses Projekt wird die Versüssung des Ozeans unter die Lupe nehmen. Haumann wird in Punta Arenas für das dritte Teilstück zur Expedition stossen.
?ber ihre Forschungsreise bloggen die drei ETH-Forschenden im Zukunftsblog. Ihre Bilder werden auf dem externe Seite Instagram-Kanal der ETH Zürich und auf externe Seite Facebook gepostet.