ETH und EPFL führen Master-Studiengang Cyber Security ein
Die beiden Eidgen?ssischen Technischen Hochschulen führen gemeinsam einen neuen Master-Studiengang in Cyber-Sicherheit ein. Der Studiengang wird ab dem Studienjahr 2019/2020 ins Angebot aufgenommen.
In einer zunehmend vernetzten Gesellschaft stellen Cyber-Risiken eine immer gr?ssere Gefahr dar, ob in Form von Datendiebst?hlen, Angriffen auf wichtige Infrastruktursysteme oder Hacking im grossen Stil. Um solche Bedrohungen abzuwenden, braucht es spezifisches Fachwissen und damit gut ausgebildete Fachleute. Um diesem Bedürfnis zu begegnen und die Ausbildung von IT-Sicherheitsspezialisten und Forschern im Bereich Cyber Security zu f?rdern, bieten die EPFL und die ETH Zürich mit Unterstützung des Bundes ab dem Schuljahr 2019-2020 einen neuen gemeinsamen Masterstudiengang in Cyber Security an.
Bundesrat Guy Parmelin, EPFL-Pr?sident Martin Vetterli und ETH-Pr?sident Jo?l Mesot stellten das neue Masterprogramm an einer Medienkonferenz am Dienstag, den 19. M?rz, gemeinsam vor. ?Die St?rken der Schweiz sind seit jeher die Zuverl?ssigkeit und damit Vertrauen. Zudem besitzen wir ein ausgezeichnetes Bildungssystem. Die ETH Zürich und die EPFL geh?ren zu den besten Hochschulen der Welt. Und auch viele kantonale Hochschulen sind vorne mit dabei?, sagte Bundesrat Parmelin. Die Schweiz habe damit beste Voraussetzungen um beim Thema Cybersicherheit eine wichtige Rolle zu spielen.
Eine nationale Priorit?t
Der neue Master-Studiengang geht Hand in Hand mit den auf politischer Ebene unternommenen Anstrengungen, die Ausbildung von IT-Sicherheitsexperten zu f?rdern. ?Mit dem gemeinsamen Studiengang bündeln wir die St?rken unserer beiden Hochschulen in einem für unser Land zentralen Bereich. Dabei k?nnen wir auf der umfassenden Erfolgsgeschichte des seit 2003 an der ETH angesiedelten Zurich Information Security and Privacy Center aufbauen?, so Jo?l Mesot, Pr?sident der ETH Zürich.
EPFL-Pr?sident Martin Vetterli teilt diese Einsch?tzung: ?Seit mehr als zehn Jahren investiert die EPFL in die Forschung zur Cyber-Sicherheit und greift dabei auf hochqualifizierte Professoren für Kryptographie, Datenschutz und pers?nlichen Datenschutz zurück.. Aus unserer Zusammenarbeit sollen gut ausgebildete Ingenieure mit den neuesten Kenntnissen hervorgehen, die der Schweiz eine Führungsrolle in diesem so wichtigen Fachbereich sichern.?
Mit dem Studiengang wird der schweizweit erste universit?re Abschluss auf dem Gebiet der Cyber-Sicherheit lanciert, einem stark wachsenden T?tigkeitsbereich mit hervorragenden Berufsaussichten. ?Bald wird jedes Unternehmen ab einer gewissen Gr?sse einen eigenen Cyber-Security-Manager ben?tigen. Aber nicht nur Unternehmen müssen sich schützen: Auch Staaten sind gef?hrdet. Mit fortschreitender Digitalisierung werden kritische Infrastruktursysteme wie Stromerzeugung und -verteilung zunehmend zur Zielscheibe von Cyber-Angriffen?, so Professor Mark Pauly, der den Studiengang an der Fakult?t für Informatik und Kommunikation der EPFL leitet.
Abschluss von beiden Hochschulen
Ab Herbst 2019 geht es los. Die Studieninhalte umfassen Kryptografie, Hardware-, Software- und Netzwerksicherheit sowie Methoden zur Gew?hrleistung von Systemsicherheit und Nutzervertrauen. Der Studiengang wird auch Praxisteile beinhalten und sich nicht nur mit den technischen Aspekten der Cyber-Sicherheit, sondern auch mit ethischen, rechtlichen und betrieblichen Fragen eines Fachgebiets besch?ftigen, das fast alle Bereiche unseres Lebens durchdringt. Ziel ist es, Ingenieure für IT-Sicherheit auszubilden, die über alle grundlegenden und angewandten Kompetenzen verfügen, die n?tig sind, um an der Spitze ihrer Berufsgruppe zu stehen. ?Die Studierenden k?nnen aus einer breiten Palette von Kursen an der ETH Zürich und der EPFL ausw?hlen. Nach dem Abschluss k?nnen sie mit hervorragenden Jobaussichten rechnen, sei es in der Industrie, im ?ffentlichen Sektor oder in der Forschung?, so Professor Peter Müller, der an der ETH Zürich für den Studiengang zust?ndig ist.
Die Unterrichtssprache wird Englisch sein. Die Studierenden k?nnen w?hlen, ob sie an der ETH Zürich oder an der EPFL studieren. Der Zulassungsprozess der beiden Hochschulen wird entsprechend abgestimmt. Voraussetzung ist aber, dass mindestens ein Semester an der jeweils anderen Hochschule absolviert wird. Trotz geringfügiger struktureller Unterschiede werden an beiden Hochschulen die gleichen Kompetenzen vermittelt, und auch die Anzahl der Credits (120) ist einheitlich. Das Abschlusszeugnis wird die Logos beider Hochschulen tragen.
Der Studiengang richtet sich haupts?chlich an Studierende mit einem Bachelor-Abschluss in Informatik, Informationstechnologie oder Kommunikationssystemen. Studierende mit einem Bachelor-Diplom einer anderen Fachrichtung k?nnen sich ebenfalls bewerben, wenn sie die Studienvoraussetzungen erfüllen. Das Zulassungsverfahren ist mit den Verfahren für andere Master-Studieng?nge an den beiden Hochschulen vergleichbar und l?uft an der EPFL bis am 15. April und an der ETH Zürich bis am 31. M?rz.