Datenwissenschaft und künstliche Intelligenz für das Gemeinwohl
Das Bundesamt für Statistik (BFS) arbeitet mit dem ?Swiss Data Science Center? der beiden Eidgen?ssischen Technischen Hochschulen zusammen, um die Nutzung der Datenwissenschaft und der künstlichen Intelligenz innerhalb der Bundesverwaltung voranzutreiben.
Die Digitalisierung der Gesellschaft erfordert bei Institutionen immer mehr Kompetenzen im Bereich Datenwissenschaft. Vor allem auf künstlicher Intelligenz basierende Ans?tze müssen sicher und für die ganze Gesellschaft nutzbringend einsetzbar sein. In diesem Hinblick schliesst sich das BFS in seiner Vorreiterrolle innerhalb der Bundesverwaltung mit dem von den Eidgen?ssischen Technischen Hochschulen gemeinsam betriebenen ?Swiss Data Science Center? (SDSC) zusammen.
Martin Vetterli, Pr?sident der Eidgen?ssischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL), meint zu dieser Zusammenarbeit: ?Ich freue mich sehr über diese strategische Partnerschaft zwischen unseren beiden Hochschulen und dem BFS im Rahmen eines gemeinsamen Flaggschiffprojekts. Sie erinnert an die Partnerschaft zwischen dem AlanTuring Institute in London und dem British Office for National Statistics, die sich ebenfalls gemeinsam für die Forschung und Innovation im Bereich der Datenwissenschaft einsetzen.?
Eine Zusammenarbeit auf drei Ebenen
BFS für Datenwissenschaft (DSCC) verst?rkt. Die EPFL und die ETH Zürich unterstützen das BFS dabei, passende Kompetenzprofile für das DSCC zu ermitteln und die n?tigen Fachpersonen zu rekrutieren. Die Mitarbeitenden werden zudem eingeladen, das SDSC ?in residence? zu besuchen, um ihre Kompetenzen weiterzuentwickeln und sich mit den anderen in der Datenwissenschaft t?tigen Akteuren in der Schweiz zu vernetzen. Schliesslich k?nnen die Partner priorit?re Projekte des DSCC bestimmen und sie gemeinsam umsetzen.
Eine zweite Ebene der Zusammenarbeit betrifft die Infrastruktur. Das DSCC wird die vom SDSC entwickelte Open-Source-Plattform RENKU nutzen. RENKU ist in das akademische Netzwerk SWITCH integriert und erm?glicht die für das BFS zentrale Zusammenarbeit und Reproduzierbarkeit in den Bereichen Datenwissenschaft und künstliche Intelligenz. Das SDSC hat dafür für das BFS eine spezifische Instanz von RENKU geschaffen, die gew?hrleisten soll, dass die gesetzlichen Datenschutzgrunds?tze systematisch umgesetzt werden. Die Daten verlassen in keiner Weise die Schweiz.
Drittens soll die Zusammenarbeit innerhalb der Bundesverwaltung das Verst?ndnis f?rdern sowie den Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch in den Bereichen Datenwissenschaft und künstliche Intelligenz gew?hrleisten.
Digitalisierung und ?ffentliche Verwaltung
?Mit dieser Partnerschaft hat das BFS die M?glichkeit, den für die Bundesverwaltung grundlegenden Auftrag zu erfüllen, den es im Mai 2020 vom Bundesrat erhalten hat?, freut sich Georges-Simon Ulrich, Direktor des BFS. ??ber das per 1. Januar 2021 eingerichtete DSCC kann das BFS nun die Herausforderungen angehen, die mit den tiefgreifenden Ver?nderungen in der Welt der Daten und der zunehmenden Verwendung von Algorithmen im ?ffentlichen Sektor einhergehen.?
Konkret erbringt das DSCC datenwissenschaftliche Dienstleistungen für die gesamte Bundesverwaltung. Dazu bemüht es sich auch um eine Zusammenarbeit mit den anderen ?ffentlichen Verwaltungseinheiten (Kantone und Gemeinden). Das DSCC arbeitet im Grenzbereich der Datenwissenschaft und der künstlichen Intelligenz. Seine Aufgabe besteht darin, Kompetenzen zu entwickeln, um Methoden, Techniken und Praktiken aus der Datenwissenschaft und der künstlichen Intelligenz zu nutzen, die zu einem neuen Verst?ndnis dieser Themen in der Politik beitragen. Dadurch soll die Entscheidungsfindung zum Wohl der ?ffentlichkeit unter Einhaltung der ethischen Grunds?tze verbessert werden.
Jo?l Mesot, Pr?sident der ETH Zürich, betont die Bedeutung dieser Partnerschaft: ?Der Einsatz der Datenwissenschaft und der künstlichen Intelligenz im Dienst des Gemeinwohls ist eine der gr?ssten Herausforderungen der Gegenwart. Die beiden ETHs sind stolz, ihr Knowhow in der Bundesverwaltung einbringen und sie dabei unterstützen zu k?nnen, die n?tigen Kompetenzen aufzubauen, um der Gesellschaft als Ganzes einen Nutzen bringen zu k?nnen.?
?ber das Swiss Data Science Center (SDSC)
2017 lancierte der ETH-Rat eine nationale Initiative zur F?rderung der Datenwissenschaft. Als wesentlichen Schritt zu diesem Ziel haben die ETH Zürich und die EPFL gemeinsam das Swiss Data Science Center (SDSC) gegründet. Es soll die Innovation in der Datenwissenschaft, die bereichsübergreifende Forschung und eine offene Wissenschaft f?rdern. Die Aufgabe des SDSC besteht darin, die Nutzung der Datenwissenschaft und des maschinellen Lernens im akademischen und industriellen Bereich voranzutreiben.