5 Fragen an den neuen Rektor

Als Professor f¨¹r Teilchenphysik sind Sie sehr erfolgreich. Welchen Stellenwert wird die Forschung neben Ihrem Amt als Rektor haben?
Meine Leidenschaft f¨¹rs Forschen h?rt nat¨¹rlich nicht von einem Tag auf den anderen auf. Mir liegen vor allem das Wohlergehen und der weitere Erfolg der fantastischen Mitarbeitenden in meiner Forschungsgruppe am Herzen. Ich m?chte mir weiterhin Zeit f¨¹r sie nehmen, obwohl dies neben meinen Verpflichtungen als Rektor eine Herausforderung sein wird.

Am CERN waren Sie stellvertretender Sprecher einer Kollaboration von 4000 Forschenden und Studierenden aus mehr als 40 L?ndern. K?nnen Sie als Rektor von dieser Erfahrung profitieren?
Auf jeden Fall. Am Ende geht es in Organisationen wie der ETH und dem CERN um dasselbe, n?mlich mit hochmotivierten, talentierten Menschen zusammenzuarbeiten und gemeinsam Ziele zu erreichen. Die meisten Herausforderungen von heute k?nnen nur noch dank hervorragender Teamarbeit gel?st werden, genauso wie die sehr komplexen Experimente am CERN nur von grossen internationalen Kollaborationen entwickelt werden k?nnen.

Wenn Sie nach rund 20 ETH-Jahren eine Erkenntnis hervorheben m¨¹ssten ¨C welche w?re das?
Das unglaublich breite und hochqualitative Spektrum der Aktivit?ten in Lehre und Forschung, zusammen mit der enormen Dichte und Vielfalt an wirklich tollen Menschen, von den Studierenden, Forschenden, Dozierenden bis hin zu den Mitarbeitenden in den ±Ø²©¹ÙÍø,±Ø²©ÌåÓýn und den zentralen Diensten: Diese Erkenntnis l?sst mich stets mit Freude zur Arbeit gehen.

Sie wurden f¨¹r Ihre Lehrt?tigkeit an der ETH schon mehrfach ausgezeichnet. Welchen Rat w¨¹rden Sie jemandem geben, der seine Lehre verbessern will?
Ich habe vor allem nach dem Motto der ?drei E? gelehrt: Enthusiasmus, Empathie und Erwartungsmanagement. Mit Enthusiasmus lehren und dank starker Pr?senz die Aufmerksamkeit gewinnen und halten; sich in die Lernenden hineinversetzen und sich dadurch stets hinterfragen, ob eine Erkl?rung wirklich verst?ndlich ist; und schliesslich klare An- und Vorgaben machen und sich auch daran halten.

Sie sind in S¨¹dtirol geboren und aufgewachsen. Welche Beziehung haben Sie zu den Bergen?
Eine sehr enge. In den Bergen finde ich zu einer ganz besonderen inneren Ruhe. Ich finde, dass Berge auch Respekt und Demut lehren.