«Ich möchte den Studierenden ein Gefühl für eine vielschichtige Welt vermitteln»
Die Künstlerin Rosa Barba sucht immer wieder neue Perspektiven. An der ETH bringt sie Kunst mit Architekten, Wissenschaftlerinnen und Ingenieuren zusammen.
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Wo h?rt Architektur auf und wo beginnt Kunst?
Man kann Kunst als eine eigene ?bergangsarchitektur verstehen, die eine r?umliche und zeitliche Ausdehnung in die Vergangenheit und die Zukunft f?rdert. Im besten Fall schafft Kunst sichere Denkorte, von denen ausgehend man verschiedene Perspektiven ausloten kann.
Setzt Architektur künstlerisches Denken und Handeln voraus?
Kritisches und kreatives Denken sowie interdisziplin?re Ans?tze sind wichtige Grundsteine für Architektur. Unser Lehrstuhl bringt Künstlerinnen und Künstler mit der ETH-Gemeinschaft aus Architekten, Wissenschaftlerinnen und Ingenieuren zusammen. Wir überdenken technologische, nachhaltige und soziale Aspekte, um mit der breiteren Gemeinschaft auf st?dtischer und zivilgesellschaftlicher Ebene zu interagieren.
Was wollen Sie den Architekturstudierenden vermitteln?
Ich m?chte den Studierenden ein Gefühl für eine vielschichtige Welt vermitteln. Wir sind ein internationales Team von Künstlerinnen und Denkern. Unsere Forschungsbereiche sind vielf?ltig und multidisziplin?r. Sie reichen von der Stadtanthropologie bis hin zu künstlerischen Praktiken wie Film, Skulptur oder Performance. Sie umfassen und überschneiden sich mit Sprache, politischen Diskursen und diversen Untersuchungen der menschlichen Umwelt.
Sie nahmen an Artist-in-Residence-Programmen in Europa und den USA teil. Was bedeutet es, an verschiedenen geografischen Orten zu arbeiten?
Es ist wichtig, immer wieder neue Perspektiven zu gewinnen und auf diese eingehen zu k?nnen. Das Produzieren in und aus verschiedenen Orten ist elementar, um gr?ssere Zusammenh?nge zu verstehen.
Geschichte sei wie eine Skulptur, sagten Sie einmal. Was soll das, was wir heute bauen, dereinst unseren Nachfahren erz?hlen?
Mit ?Geschichte ist wie eine Skulptur? meine ich die zugrunde liegenden r?umlichen und zeitlichen Linien der Poetik der Distanz. Es ist ein Balanceakt in einer instabilen Umgebung, die wir immer wieder neu lesen und verstehen k?nnen. Ich wünsche mir, dass unsere Bauten viel von einer gemeinsamen Zukunft erz?hlen und dabei die Vergangenheit nie aus dem Blick verlieren.
Zu der Person
Rosa Barba ist Professorin für Art in Space and Time am Departement Architektur der ETH Zürich.
?Globe? Vernetzt in Basel
Dieser Text ist in der Ausgabe 24/01 des ETH-????Magazins Globe erschienen.