Wie Satellitenbilder zum Schutz der Wälder beitragen

Satellitenbilder verst?ndlich machen

?Jede und jeder kann auf einen H¨¹gel steigen und ein Foto von einem Wald machen, vielleicht sogar mit einer Drohne. Aber je nach Bildwinkel oder Ausschnitt entsteht dabei ein ganz anderer Eindruck?, sagt Petit. Um den Vergleich zu objektivieren, schreibt die Verordnung die Verwendung von Satellitenbildern vor: Die Satelliten fliegen immer in der gleichen H?he und im gleichen Winkel um die Erde. So entstehen alle zwei Tage ¨¹ber einen langen Zeitraum hinweg vergleichbare Bilder. ?F¨¹r die Datenanalyse ist das eine perfekte Ausgangslage?, erg?nzt Petit. Die Europ?ische Kommission hat gemeinsam mit der Europ?ischen Weltraumorganisation Satelliten gebaut, deren Daten im Rahmen des Copernicus-Programms f¨¹r alle frei zug?nglich sind.

Die Herausforderung besteht darin, die Satellitenbilder zu lesen. ?Es ist nicht einfach, die Bilder zu analysieren. Daf¨¹r braucht es die Datenwissenschaft, um die ben?tigten Informationen herauszufiltern?, sagt Petit. Die meisten Unternehmen verf¨¹gen nicht ¨¹ber eigene Datenwissenschaftler:innen. Hier setzt askEarth an. Ihre Software analysiert forstwirtschaftliche Daten und beurteilt, ob ein Abholzungsrisiko besteht. Und das in k¨¹rzester Zeit: ?Manchmal m¨¹ssen Unternehmen sofort wissen, ob sie eine Holzlieferung zur Weiterverarbeitung annehmen k?nnen oder nicht?, sagt Petit. askEarth integriert seine Software deshalb in das ERP-System (Enterprise-Resource-Planning-System), das Gesch?ftsprozesse verwaltet und automatisiert sowie unter anderem die komplette Lieferkette eines Unternehmens abbildet. Die L?sung von askEarth generiert zudem automatisch einen Bericht, den die Europ?ische Kommission pr¨¹fen kann.

Mit dem Explorer von askEarth die Welt erkunden

askEarth bietet auch ein ?ffentlich zug?ngliches Werkzeug an: den Explorer. Nutzerinnen und Nutzer w?hlen eine Region, verschiedene Zeitpunkte und eine Darstellungsart, ob sie bestimmte Kategorien wie Vegetation, Waldbr?nde oder W?lder in ?echten Farben? sehen wollen. Der Explorer zeigt dann die ausgew?hlten Satellitenbilder in einer Zeitleiste als Video an und Ver?nderungen in der Vegetation sind leicht zu erkennen.

askEarth f¨¹hren von Zeit zu Zeit Workshops f¨¹r Schulklassen durch, damit Geografielehrer:innen den Explorer im Unterricht einsetzen k?nnen. ?Irgendwann m?chten wir nat¨¹rlich auch Privatpersonen unser komplettes Angebot zur Verf¨¹gung stellen. Im Moment konzentrieren wir uns aber auf die EUDR und arbeiten daran, weitere Unternehmen als Kunden zu gewinnen?, sagt Petit.

Eine Passion f¨¹r den Weltraum

Das erste Unternehmen hatten zwei der Gr¨¹nder von askEarth, Gaetan Petit und Manuel Gerold, schon vor vier Jahren gegr¨¹ndet. Es hiess Space4Impact und organisierte unter anderem Veranstaltungen, um Raumfahrttechnologien zu f?rdern. ?Als wir merkten, wie gross die Nachfrage nach Satellitenbildern bei Unternehmen ist, weil sie sich f¨¹r die Berichterstattung f¨¹r betriebliche Standards betreffend Umwelt, Soziales und Unternehmensf¨¹hrung (ESG) eignen, wollten wir eine L?sung anbieten?, erinnert sich Petit.

Das 2023 gegr¨¹ndete Unternehmen askEarth hat die Nachfrage nach Satellitenbildern im Rahmen der neuen EU-Verordnung ¨¹ber entwaldungsfreie Lieferketten erkannt und wirbt nun weitere Kunden und Mitarbeitende an. ?Wir bewegen uns im Gleichschritt mit der Politik: Die Verordnung ¨¹ber die Entwaldung ist eingef¨¹hrt. Sobald eine andere ESG-Verordnung kommt, werden wir uns in diese Richtung entwickeln?, sagt Petit. So wird askEarth eines Tages ein komplettes Portfolio an Produkten f¨¹r die Klima¨¹berwachung und -berichterstattung anbieten.