Was sind Erd- und Klima­wissen­schaften?

Erd- und Klimawissenschaftler:innen spielen eine zentrale Rolle bei der Bew?ltigung der bedeutendsten globalen Herausforderungen für unsere moderne Gesellschaft.

Geoillustration

Vorhersage und Abmilderung von Naturkatastrophen

Erdbeben

Erdbeben sind auch in der Schweiz eine ernst zu nehmende Gefahr und bergen eines der gr?ssten Risiken unter den Naturgefahren. Der Schweizerische Erdbebendienst u?berwacht die seismische Aktivit?t und beurteilt die Erdbebengef?hrdung in der Schweiz. Erd- und Klimawissenschaftler:innen sind zudem an der Entwicklung von kostengu?nstigen und schnellen Fru?hwarnsystemen beteiligt.

Massenbewegungen

Massenbewegungen von Schnee (Lawinen), Sedimenten oder Gesteinen k?nnen verheerende Katastrophen verursachen. H?ufig werden sie durch menschliche Eingriffe in die Umwelt begu?nstigt. Erd- und Klimawissenschaftler:innen nutzen und entwickeln innovative Methoden, um Massenbewegungen vorherzusagen, ihre H?ufigkeit zu verringern, und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft zu minimieren.

Vulkane

Vulkanausbru?che stellen eine Gefahr fu?r Menschen und Infrastruktur in vielen Regionen der Erde dar. Durch Eruptionen gelangen Gase und Staubpartikel in die Atmosph?re und den Ozean, was Auswirkungen auf Umwelt, Klima, Luftverkehr und Wirtschaft haben kann. Geophysikalische und geochemische Methoden sowie Satellitenbeobachtungen sind essenziell, um Vulkanausbru?che besser vorherzusagen und ihre Folgen abmildern zu k?nnen.

Tsunamis

Submarine Erdbeben oder Hangrutschungen k?nnen enorme Wassermassen in Bewegung zu setzen - Tsunamis, die an Ku?sten gro?e Flutwellen ausl?sen k?nnen. Die Folgen solcher Ereignisse sind oft verheerend. Erd- und Klimawissenschaftler:innen nutzen verschiedene Methoden, um vor Tsunamis zu warnen. Zudem arbeiten sie daran, das Tsunamirisiko fu?r verschiedene Ku?stenregionen einzusch?tzen und die dortige Bev?lkerung entsprechend vorzubereiten.

Bek?mpfung des Klimawandels

Entwicklung langfristiger Strategien zur Verlangsamung des Klimawandels und zur Minderung seiner sozio-?konomischen Folgen. 

Wetter und Klima

Pal?oklimatologie nutzt geologische und glaziologische Daten, um den Verlauf und die Ursachen fru?herer Klimawandel-Ereignisse zu verstehen. Diese Erkenntnisse dienen als Input fu?r Klimamodelle, mit deren Hilfe Erd- und Klimawissenschaftler-Innen die Auswirkungen aktueller anthropogener Aktivit?ten auf das Klima vorhersagen k?nnen. Auf ku?rzeren Zeitskalen werden mathematische Modelle der Atmosph?re genutzt um Wetterph?nomene zu verstehen und die Bev?lkerung zu warnen.

Erforschung des Weltraums und der Erde

Untersuchung anderer Planeten im Sonnensystem und pr?zise Beobachtung des Systems Erde aus dem Weltall. 

Planetare Geologie

Wissenschaftler:innen haben in den letzten Jahren bereits tausende Exoplaneten entdeckt und bei deren Beobachtung riesige Mengen an Wissen und Daten gesammelt. Der n?chste Schritt besteht darin, mehr u?ber ihre Zusammensetzung, ihre innere Struktur, ihre Oberfl?che und ihre Atmosph?re herauszufinden. Dieses Verst?ndnis erm?glicht in Zukunft auch Vorhersagen u?ber die Wahrscheinlichkeit des Entstehens von Leben auf anderen Planeten.

Satellitenbeobachtungen

Satellitendaten spielen eine wichtige Rolle bei der Fru?hwarnung vor Naturgefahren. Sie sind entscheidend fu?r die moderne Klimaforschung, da sie Informationen u?ber Ozeanzirkulation, atmosph?rische Prozesse, Meereisdicke, Meeresspiegel und den Aussto? von Treibhausgasen liefern. Zudem erm?glichen sie die Beobachtung des regionalen Grundwasserspiegels, was fu?r Landwirtschaft und Trinkwasserversorgung unentbehrlich ist.

F?rderung erneuerbarer Energien

Entdeckung und sichere Nutzung geothermischer Energie sowie CO?-Speicherung im Untergrund.

Geothermie

Geothermische Energie ist eine erneuerbare Energiequelle, die W?rme aus der Erde nutzt. Durch Bohrungen werden W?rmereservoire in der Erdkruste erschlossen. Diese Energie kann zum Heizen, zur Stromerzeugung und in industriellen Prozessen genutzt werden. Die nachhaltige Nutzung von Geothermie h?ngt von der richtigen Standortwahl und Technologie ab, um negative Effekte wie Erdbeben, Wasserverschmutzung oder Bodensenkungen zu minimieren.

CO2 Speicherung

Die CO2-Speicherung im Untergrund ist eine Technologie, die dabei helfen kann, CO2-Emissionen in die Atmosph?re zu reduzieren. Sie besteht darin, das CO2, das bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe entsteht, sicher und dauerhaft unter der Erdoberfl?che in por?sen Gesteinsschichten zu speichern. Dies reduziert die Menge an Treibhausgasen, die in die Atmosph?re gelangen, und tr?gt so zur Bek?mpfung des Klimawandels bei.

Nachhaltige Ressourcennutzung

Umweltvertr?gliche Gewinnung von Rohstoffen für grüne Technologien wie Solar- und Windenergie.

Kritische Rohstoffe

Ohne kritische Rohstoffe k?nnte unsere moderne Gesellschaft nicht funktionieren, da sie sich in zahlreichen Hightech-Produkten befinden. Beispiele sind Wolfram (Handy), Lithium, Kobalt und Nickel (Elektrofahrzeuge), sowie Bor (Windturbinen). Erd- und Klimawissenschaftler:innen spu?ren diese Rohstoffe mit geophysikalischen und geochemischen Methoden auf und helfen, diese umweltfreundlich, sicher und nachhaltig zu f?rdern.

Wassermanagement

Sicherstellung des Zugangs zu sauberen und nachhaltigen Wasserressourcen.

Grundwasser

Grundwasser ist eine essenzielle Ressource fu?r die Produktion von Trinkwasser, sowie fu?r Industrie und Landwirtschaft. Seine nachhaltige Nutzung wird immer wichtiger. Erd- und Klimawissenschaftler: innen befassen sich mit Ressourcen-Management von Trinkwasser, Brauchwasser und Grundwasser fu?r die W?rmegewinnung und den planerischen Grundwasserschutz. Dabei wenden sie modernste Modellierungs- und ?berwachungsmethoden an.

Gletscher

Gletscher und Eisschilde sind wichtig fu?r Wasserkreisl?ufe und liefern lebenswichtiges Trinkwasser. Ihr Schwinden fu?hrt zu h?heren Meeresspiegeln, Naturkatastrophen, gef?hrdet ?kosysteme und bedroht Artenvielfalt. Erd- und Klimawissenschaftler:innen betreiben intensives Monitoring und Forschung, um die Auswirkungen des Gletscherschwunds zu verstehen und Strategien zu entwickeln, um diesen bedeutenden Verlust an natu?rlichen Ressourcen zu minimieren.

Nachhaltige Entwicklung

Beratung politischer Entscheidungstr?ger:innen basierend auf dem Verst?ndnis der geologischen Vergangenheit, abgeleiteten Zukunftsmodellen und dem Wissen über Auswirkungen des Klimas auf die Umwelt und auf unsere Lebensbedingungen.

Politik und Kommunikation

Erd- und Klimawissenschaftler:innen tragen massgeblich zu dem Wissen u?ber das dynamische und fragile System Erde bei. Sie zeigen Erkenntnisse und L?sungsans?tze fu?r Politik und Wirtschaft bei Themen wie Klimawandel, Energiewende- und -sicherung, Georisiken und Rohstoffen auf. Ihre Kommunikationsaufgabe besteht darin, sicherzustellen, dass Entscheidungstr?ger eine qualifizierte Meinung bilden k?nnen.

Umweltschutz

Der Schutz der Umwelt und deren Erhalt fu?r zuku?nftige Generationen geh?rt zu den bedeutendsten globalen Herausforderungen fu?r unsere Gesellschaft. Erd- und Klimawissenschaftler:innen befassen sich mit Themen wie Klimawandel, Energiewende- und -sicherung, Georisiken und die fu?r den Umbau unserer Energiewirtschaft erforderliche Versorgung mit Rohstoffen.

Ingenieurgeologie

Ingenieurgeologie

Die Ingenieurgeologie besch?ftigt sich mit der quantitativen Analyse und dem mechanistischen Verst?ndnis des komplexen natu?rlichen Systems Geologie. Z.B. sind fu?r eine nachhaltige Nutzung des geologischen Untergrunds - sei es fu?r den Untertagebau, die Geothermie oder fu?r die Einlagerung von Energietr?gern oder Abf?llen - ingenieurgeologische Untersuchungen seiner mechanischen und hydrogeologischen Eigenschaften erforderlich.

 

 

Erdwissenenschaften früher und heute

Mit dem Abspielen des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerkl?rung von YouTube.Mehr erfahren OK
Prof. Stefan Wiemer erkl?rt an den Studieninformationstagen, wie sich die Erdwissenschaften von früher in die Erd- und Klimawissenschaften von heute verwandelt haben.
JavaScript wurde auf Ihrem Browser deaktiviert