Leichtgewichte mit maximaler Oberfläche
Metallschw?mme werden vielerorts eingesetzt, unter anderem zum Kühlen und Filtrieren. Die neuartigen Metallschw?mme des Startups Apheros überzeugen mit bisher unerreichten Eigenschaften.
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Dr. Julia Carpenter von der Complex Materials Group der ETH Zürich ist Miterfinderin und treibende Kraft des jungen Unternehmens. Ihre Metallschw?mme weisen eine einzigartige Mikrostruktur auf. Im Vergleich zu bestehenden Produkten bestechen sie durch ihr sehr geringes Gewicht, eine sehr grosse Oberfl?che und die F?higkeit, Flüssigkeiten aufsaugen zu k?nnen. Diese Eigenschaften werden dank einer neu entwickelten Produktionsmethode erreicht, was den Einsatz dieser Metallschw?mme in verschiedenen Anwendungen erm?glicht.
Kühlung von Elektronikger?ten
Bis 2030 werden elektronische Ger?te 23% der globalen Energie verbrauchen. Fast die H?lfte davon, 10% der globalen Energie, wird für die Kühlung dieser Ger?te verwendet werden. Dafür werden heute sogenannte ?heat sinks? verwendet, welche meist durch energieaufw?ndige Ventilatoren und Klimaanlagen unterstützt werden. Für high-end Anwendungen werden auch Flüssigkühlsysteme mit W?rmetauschern genutzt. Metallschw?mme erm?glichen eine effiziente Kühlung ohne Energieaufwand. Sie sind optimale passive W?rmetauscher und kommen ohne Ventilatoren und Klimaanlagen klar.
Einfache Herstellung
Julia Carpenter verwendet für ihre Metallschw?mme haupts?chlich Stahl-, Nickel- und Kupferpartikel, welche durch ein spezielles Sch?umungs- und Sinterverfahren umgeformt werden. Apheros’ Metallschw?mme haben im Vergleich zu bestehenden Produkten durch eine um 100- bis 1000-fach gr?ssere Oberfl?che.
?Unsere Metallschw?mme weisen eine um 100- bis 1000-fach gr?ssere Oberfl?che auf als bestehende Produkte.?Julia Carpenter
Die offen-por?se Struktur und die grosse Oberfl?che erm?glichen eine effektive passive Kühlung, denn auf der Oberfl?che wird Hitze ausgetauscht und an die Luft abgegeben. Je gr?sser die Oberfl?che, desto mehr W?rme wird abgegeben.
Die Metallschw?mme sind ultrapor?s, was einen weiteren Vorteil mitbringt: Sie sind sehr leicht - nicht mal halb so schwer wie Aluminium - und schwimmen auf Wasser, wenn sie mit einer wasserabweisenden Beschichtung versehen werden. Im Grundzustand saugen die Schw?mme Flüssigkeiten auf – auch Flüssigkeiten mit hoher Viskosit?t wie Glycerol. Natürlich bleiben die grundlegenden Eigenschaften von Metall wie thermische und elektrische Leitf?higkeit sowie mechanische Stabilit?t erhalten. Diese Schw?mme eignen sich für Applikationen, bei denen keine Ventilatoren verwendet werden sollen oder die mit Flüssigkeit gekühlt werden (W?rmetauscher).
?Die Metallschw?mme sind ultrapor?s und deshalb sehr leicht – sie schwimmen auf Wasser. ?Julia Carpenter
Anwendung in Filtration, Katalyse und Elektroden für Batterien
Die Metallschw?mme von Apheros eignen sich nicht nur für Anwendungen im Bereich Kühlung, sondern auch für die Filtration und Katalyse. Bei der Filtration von beispielsweise ?l, kann dank der Metallschw?mme das aufgesogene ?l leicht herausgebrannt werden, wodurch der Filter wieder einsetzbar ist.
In der Katalyse agiert der Metallschwamm sowohl als direkter Katalysator als auch als Katalysatorsubstrat. So k?nnten die Schw?mme beispielsweise im Haber-Bosch Prozess für die Ammoniakherstellung eingesetzt werden, oder für Elektrolyse zur Wasserstoffherstellung. Die Vorteile der Schw?mme in der Katalyse liegen in ihrer Festigkeit – sie sind gegenüber der momentan eingesetzten granularen Variante wesentlich einfacher zu handhaben und reinigen.
Eine weitere Anwendung mit Potential sieht Julia Carpenter im Bereich Elektroden für Batterien. Hier arbeitet sie mit Forschenden der ETH und der Empa an Projekten, um die Technologie weiterzuentwickeln. Gleichzeitig ist ihr Team daran, Prototypen für die Flüssigkühlung herzustellen.
?Unsere Technologie ist reif.?Julia Carpenter
Partnerschaften gewünscht
Begonnen hat alles mit der Doktorarbeit von Julia Carpenter, für die sie die neuartigen Metallschw?mme entwickelt hat. Weil das Produkt fast schon marktreif war, entschloss sie sich, ihre Erfindung zu kommerzialisieren. ?Die Technologie ist reif, das Material passt oder kann je nach Verwendung leicht angepasst werden?, sagt Julia. Die Metallschw?mme sind zum Patent angemeldet. Julia sucht nun Partner, die klare Vorstellungen für eine ?Proof of Concept? Phase haben. Ob dies im Bereich Kühlung, Filtration, Katalyse oder Elektroden ist, spielt keine grosse Rolle – sie ist offen für alles.
Kontakt/Links:
Complex Materials Group | ETH Zurich
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