Eigenes Sanktionslisten-Suchprogramm für die ETH
Als weltweit renommierte Hochschule sind internationale Beziehungen und Partnerschaften für die ETH von grosser Bedeutung. Doch nebst allen Vorteilen ist bei der T?tigkeit auf dem internationalen Parkett auch Vorsicht geboten. Dann n?mlich, wenn der potenzielle Vertragspartner auf einer offiziellen Sanktionsliste stehen k?nnte. Hilfe bei der ?berprüfung bietet ein neues Suchprogramm.
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Wer mit Gesch?ftspartnern einen Vertrag abschliessen m?chte, muss zuvor sicherstellen, dass diese nicht Handelsembargos oder vergleichbaren Einschr?nkungen unterliegen. Doch Abkl?rungen in diesem Bereich sind nicht immer einfach.
Unterstützung erhalten ETH-Angeh?rige daher seit geraumer Zeit von der hauseigenen Exportkontrollstelle. Deren Leiterin, Silvia Nast, ber?t Forschende u.a. dabei, ob ins Ausland exportiertes Fachwissen nicht nur für zivile, sondern auch für milit?rische Zwecke verwendet werden k?nnte – ?dual use?, wie dies in der Fachsprache heisst. Davon betroffen sind z.B. Waren, Software und Technologien, aber auch der Wissensaustausch unter Expert:innen, sowohl in mündlicher als auch in schriftlicher Form. ?Und auch bei der Einladung von G?sten an die ETH, wo noch unver?ffentlichtes Wissen ausgetauscht wird, oder bei der Anstellung von neuen Mitarbeitenden k?nnen nationale und internationale Exportkontrollbestimmungen wichtig werden?, beschreibt Silvia Nast. ?N?mlich dann, wenn das ausgetauschte unver?ffentlichte Fachwissen nicht nur im zivilen, sondern auch im milit?rischen Bereich von Nutzen sein kann oder wenn sich für eine offene Stelle in der Forschung Bewerber:innen aus Embargol?ndern melden. In solchen F?llen ist die Exportkontroll-?berprüfung des zugeteilten Fachgebiets der offenen Stelle unerl?sslich.?
Neues Programm bringt Zeitersparnis
Was diese Beispiele verdeutlichen: Fragen der Exportkontrolle sind alles andere als trivial. Und k?nnen weitreichende Konsequenzen haben. ?Verst?sse, wenn auch nur aus Unachtsamkeit, k?nnen für den Einzelnen hohe Geldstrafen nach sich ziehen, in schweren F?llen sogar Haftstrafen?, erkl?rt Silvia Nast.
Aus diesem Grund wollte sie vor gut 1.5 Jahren eine Sanktions-Software für die ETH Zürich beschaffen, mit der alle ETH-Angeh?rigen überprüfen k?nnen, ob ihr potenzieller Vertragspartner auf einer Sanktionsliste steht. Auf dem Markt war jedoch keine geeignete Software erh?ltlich. So entstand die Idee, ein eigenes Programm an der ETH schreiben zu lassen. Zwar waren Sanktionsabkl?rungen bereits davor m?glich, doch mussten jeweils verschiedene internationale Sanktionslisten einzeln abgefragt werden. ?Dies war zeitintensiv und eher umst?ndlich, da alle Listen anders aufgebaut sind?, umreisst Silvia Nast die Problematik. Mit dem neuen Sanktionslisten-Suchprogramm ist nun nur noch eine einzige Abfrage n?tig.
Staffnet
Das Info-??Portal für Mitarbeitende mit den wichtigsten Informationen rund um das Geschehen an der ETH Zürich.
Zusammenzug von internationalen Sanktionslisten
Im neuen Suchprogramm werden die offiziellen Sanktionslisten der Schweiz, der EU, der USA und von Grossbritannien zusammengefasst und t?glich aktualisiert. ?Das Programm stellt dadurch eine grosse Vereinfachung zum bisherigen Prozess dar?, beschreibt Silvia Nast die Vorteile des neuen Tools.
Und tats?chlich, eine Abfrage ist schnell gemacht: Einfach den Namen des Vertragspartners oder der Organisation eingeben – und schon erh?lt man eine Liste von allen Eintr?gen aus den vier genannten Sanktionslisten. Im Idealfall verzeichnet man natürlich keinen Treffer. Dann kann die Ergebnisliste als Excel-Datei exportiert und für allf?llige künftige Audits abgelegt werden. ?Doch wer bei dieser Sanktionsprüfung einen oder mehrere Treffer erh?lt, meldet sich anschliessend bei der Exportkontrollstelle der ETH?, erkl?rt Silvia Nast. ?Wir übernehmen anschliessend die Detailprüfung und beraten, welche Schritte als n?chstes zu unternehmen sind.?
Einmalig und exklusiv für die ETH Zürich
Die Webseite steht allen ETH-Angeh?rigen zur Verfügung und kann nur von einem ETH-Computer aus aufgerufen werden. ?Das Programm ist zudem einmalig für eine Schweizer Universit?t. Keine andere Hochschule hierzulande verfügt über ein solch elaboriertes, eigenes Suchprogramm?, erkl?rt Silvia Nast.
Zusammenarbeit mit Young’n’Rising
Entwickelt wurde das neue Suchprogramm von Young’n’Rising. Das von ETH-Lernenden geführte Team bietet für alle ETH-Angeh?rigen Dienstleistungen in Form von interdisziplin?ren Projekten an. Nebst dem qualitativ hohen Anspruch ans Endresultat steht für die Lernenden bei all diesen Projekten auch das Sammeln von praktischer Erfahrung und die Erweiterung und Vertiefung ihrer beruflichen Kompetenzen im Vordergrund.
?Ich bin begeistert von der Zusammenarbeit mit Young’n’Rising?, fasst Silvia Nast ihre Erfahrung zusammen. ?Vom ersten Treffen bis zur Abgabe des fertigen Produkts habe ich mich stets sehr gut als Kundin wahrgenommen und unterstützt gefühlt. Eine Zusammenarbeit mit diesem Team von Lernenden kann ich daher allen ETH-Angeh?rigen nur weiterempfehlen.?