Green Labs – Pionier:innen für den nachhaltigen Laborbetrieb gesucht
Die ETH Zürich hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 auf Netto-Null zu senken. Da die Beschaffung und Nutzung von Laborbedarf mit einer betr?chtlichen Umweltauswirkung verbunden sind, überprüfen Mitarbeitende kritisch ihre Laborpraxis. Für ein ?Green Labs? Pilotprojekt zur F?rderung des ressourcenschonenden Laborbetriebs werden nun weitere engagierte Mitarbeitende und Arbeitsgruppen gesucht.
- Vorlesen
- Anzahl der Kommentare
Forschung, die im Labor stattfindet, schafft bisweilen wichtige Grundlagen für den gesellschaftlichen Fortschritt. Gleichzeitig verursacht der Laborbetrieb Sch?tzungen zufolge rund 2 Prozent des globalen Plastikabfalls (externe Seite https://www.nature.com/articles/528479c).
?Ein durchschnittliches Labor verbraucht bis zu 10-mal mehr Energie als ein herk?mmlicher Büroraum?Dr. Elisa Dultz, Senior Scientist am Labor für zellul?re Dynamik
Rund 40'000 Tonnen CO2eq aus Laborbetrieb pro Jahr
Die ETH Zürich erhebt seit rund zwei Jahrzehnten eine umfassende Umweltstatistik, die zum Beispiel den Energieverbrauch, das Abfallaufkommen oder die Auswirkung von Dienstreisen beinhaltet. Im Rahmen der Netto-Null Bestrebungen an der ETH Zürich rücken auch die indirekten Umweltauswirkungen entlang der Wertsch?pfungskette in den Fokus. Diese sogenannten Scope 3 Emissionen belaufen sich gem?ss einer Treibhausgasbilanzierung von 2019 auf rund 140'000 tCO2eq. Allein auf Verbrauchsartikel des Laborbedarfs, wissenschaftlicher Apparate, Maschinen und Werkzeuge fallen zusammen rund 40'000 tCO2eq.
Online Tool macht Umweltauswirkung von Laboren messbar
Anpassungen im Laborbetrieb, zum Beispiel im Bereich der Materialbeschaffung oder einer Ver?nderung von Nutzungsroutinen, k?nnen auf dem Weg zur Klimaneutralit?t einen grossen Unterschied machen. Oft ist es jedoch schwierig zu beurteilen, welche Massnahmen am effizientesten Ressourcen und Emission einsparen. Um Verbesserungen hin zu einem ressourcenschonenderen Laborbetrieb systematisch zu etablieren und auch messbar zu machen, haben Forschende am University College London das Laboratory Efficiency Assessment Framework (kurz: LEAF) entwickelt, das bereits von über 80 Hochschulen weltweit verwendet wird.
?Wichtig ist, dass wir unsere Fortschritte auch messen k?nnen, und dafür bietet LEAF ein grosses Potential?Franziska Br?ndle, Doktorandin am Institut für Biochemie
LEAF (Laboratory Efficiency Assessment Framework) ist ein Tool zur Bewertung der eigenen Laborpraxis. Es enth?lt Massnahmen, die Mitarbeitende im Labor ergreifen k?nnen, um Plastik, Wasser, Energie und andere Ressourcen zu sparen. Je nachdem wie umfassend das Nachhaltigkeitsengagement des Laborteams ist, k?nnen Zertifikatsstufen in Bronze, Silber und Gold erreicht werden. Ein Rechner erlaubt die Ermittlung von Kosteneinsparungen sowie die Sch?tzung von Treibhausgasemissionen über Zeit.
Green Labs an der ETH Zürich: Jetzt mitmachen!
Gesucht werden ETH-Labore, die sich am Pilotprojekt beteiligen m?chten. Die Laufzeit des Projekts beginnt im Mai 2023 und l?uft für ein Jahr. Wer sich an der Initiative beteiligt, erh?lt neben einem Einführungsworkshop und der technischen Begleitung auch Zugang zu Toolkits und weiteren Ressourcen sowie dem ETH-weiten ?Green Lab Netzwerk?. Eine Umfrage unter teilnehmenden Laboren hat gezeigt, dass sich der erstmalige Aufwand auf 1-10 Stunden bel?uft.
?Als Wissenschaftler:innen haben wir eine grosse Verantwortung für die Umwelt. Es ist daher sehr wichtig, dass wir als ETH-Community ein Zeichen setzen?Prof. Dr. Karsten Weis, Departement für Biologie
Weitere Informationen
- Netto-Null an der ETH Zürich
- externe Seite LEAF - Laboratory Efficiency Assessment Framework
- externe Seite Greenlab Zürich Gruppe
Immer aktuell informiert
M?chten Sie stets die wichtigsten internen Informationen und News der ETH Zürich erhalten? Dann abonnieren Sie den Newsletter ?Intern aktuell? und besuchen Sie regelm?ssig Staffnet, das Info-??Portal für ETH-??Mitarbeitende.