Ein Rechner orientiert über die Stipendien der ETH Zürich

Mit einem Stipendienrechner schafft die ETH Zürich mehr Transparenz: Die neue Web-Anwendung ermittelt, wie hoch die Stipendienbeiträge für ETH-Studierende sein können.

Vergr?sserte Ansicht: Vorlesung, Bachelor, Herbstsemester 2013, D-PHYS
Die ETH Zürich verfügt über eigene Stipendien für Studien- und Lebenshaltungskosten. (Bild: ETH Zürich / Alessandro Della Bella)

Rund 18‘500 Studierende z?hlt die ETH Zürich seit Beginn des Herbstsemesters 2014/2015. Für sie ist das ETH-Studium eine Investition in die berufliche Zukunft. In der Gegenwart freilich bezieht nur rund ein Prozent von ihnen ein Stipendium der ETH Zürich, um ihre Studien- und Lebenshaltungskosten zu decken. Im Jahr 2013 beispielsweise hat die Hochschule rund eine Million Franken an ?sozialen Stipendien? für Studierende ausbezahlt, welche die zum Studieren n?tigen Mittel nicht aus eigener Hand aufbringen k?nnen.

?Wer an der ETH Zürich studiert, soll sein Studium nicht aus finanziellen Gründen verl?ngern oder gar abbrechen müssen?, sagt Silvia Biedermann, die Leiterin der Studentendienste. Dazu verfügt die ETH Zürich über eigene Stipendien. Diese vergibt sie – auf Gesuch – für jeweils ein Studienjahr (Herbst- und Frühjahrssemester) an Bachelor- und Masterstudierende, die an der ETH eingeschrieben sind. Sie erg?nzen die Stipendien der Wohnsitzkantone oder des Herkunftslands der Studierenden.

Studierende effektiv unterstützen

Zum Semesterstart hat die ETH Zürich verschiedene Massnahmen ergriffen, um die Studierenden auf ihre Unterstützungsleistungen aufmerksam zu machen. ?Wir wollen unsere Studierenden noch effektiver unterstützen?, sagt Silvia Biedermann. Neben E-Mails an neu eingetretene Studierende, Flyern und Plakaten hat sie im Internet einen online zug?nglichen externe Seite Stipendienrechner eingerichtet: Dieser ermittelt den jeweils m?glichen Stipendienbetrag, den Studierende erhalten k?nnen. ?Auf diese Weise erfahren sie, wie aussichtsreich ein Stipendiengesuch für sie ist?, sagt Silvia Biedermann.

Um ihren m?glichen Stipendienbetrag zu berechnen, müssen Studierende – oder ihre Angeh?rigen – verschiedene, für die Stipendienbemessung relevante Daten eingeben. Dazu geh?ren Angaben

  • zur Person (z.B. Nationalit?t, Niederlassungsbewilligung, Wohnsitz, Zivilstand, Studium als Erstausbildung),
  • zu anderen finanziellen Unterstützungen (z.B. kantonale Stipendien, Darlehen, Alimente, L?hne),
  • zu den famili?ren Verh?ltnissen (z.B. Zivilstand, Einkommen und Verm?gen der Eltern oder Anzahl Geschwister in Ausbildung) und
  • zu den Auslagen im Studium (Wohn- und Fahrkosten, Lebenshaltung, Schulgeld und Studiennebenkosten).

Pers?nliche Daten wie Namen, Matrikelnummer, Konten oder Versicherungsnummern etc. sind für den Stipendienrechner nicht erforderlich. Indem man sich durch die verschiedenen Faktoren klickt, macht der Rechner vielmehr nachvollziehbar, nach welchen Kriterien die ETH Zürich die H?he ihrer Stipendien bemisst. Der berechnete Betrag ist ein unverbindlicher N?herungswert. Wie hoch ein Stipendium tats?chlich ausf?llt, entscheidet die ETH aufgrund des Gesuchs und der eingereichten offiziellen Dokumente sowie abgestimmt auf die Stipendien der Kantone oder der Herkunftsl?nder.

Keine Bundesgelder für Stipendien

?Die sozialen Stipendien der ETH Zürich sind subsidi?r zu jenen der Kantone?, sagt Silvia Biedermann, ?aber wir k?nnen mit unseren Stipendien die unterschiedlichen Ans?tze der Kantone ausgleichen oder sie auch dann gew?hren, wenn ein Student, zum Beispiel aufgrund seines Alters, kein kantonales Stipendium erh?lt.? In der Schweiz variieren die Stipendienbetr?ge je nach Kanton.

Neben den sozialen Stipendien, die finanzielle Engp?sse im Studium ausgleichen, gibt es an der ETH Zürich spezielle Stipendien für bestimmte Studierendengruppen sowie leistungsbezogene Exzellenzstipendien für Studierende, die ausgezeichnete Leistungen erbringen.

Die ETH verwendet keine Bundesgelder für ihre Stipendien: Die Mittel für die Stipendien stammen aus privaten Quellen, zumeist aus Legaten. Insgesamt verfügt die ETH Zürich über rund ein Dutzend Stipendienfonds.

Ausl?ndische Studierende müssen ihr erstes Jahr vollst?ndig aus eigenen Mitteln finanzieren, bevor sie ein Gesuch für ein ETH-Studium einreichen k?nnen.

Beitr?ge erh?ht

Mit der Lancierung des Rechners zu Semesterbeginn hat die ETH Zürich auch einige Rahmenbedingungen der Stipendienvergabe ge?ndert. Einige wesentliche Neuerungen sind:

  1. H?here Maximalbetr?ge
    Die Stipendien für Schweizer Studierende und Niedergelassene decken neu maximal 60 Prozent der Studien- und Lebenshaltungskosten (bisher: 50 Prozent) ab; bei ausl?ndischen Studierende sind es neu maximal 40 Prozent (bisher: 25 Prozent).
    Die Maximalstipendien für Schweizer Studierende und Niedergelassene betragen neu 15‘400 Franken pro Jahr (bisher: 11‘400) und 10‘200 Franken für ausl?ndische Studierende (bisher: 5700 Franken). Im Minimum betr?gt ein ETH-Stipendium 1300 Franken.
  2. H?heres Budget für Studien- und Lebenshaltungskosten
    Neu betr?gt der maximal für Studien- und Lebenshaltungskosten angerechnete Betrag 25‘600 Franken pro Jahr (bisher: 22‘800). Falls ETH-Studierende Kinder haben, betr?gt er neu 32‘800 Franken (bisher: 28‘500).
    Die Studien- und Lebenshaltungskosten berechnen sich aus den Auslagen im Studium (sog. Budget): Dieses setzt sich zusammen aus einem Grundbetrag für Verpflegung, Versicherungen und pers?nlichen Auslagen sowie den Wohnkosten, den Fahrkosten, dem Schulgeld und den Studiennebenkosten.
  3. Beitrag an Studiennebenkosten
    Den Beitrag von 1000 Franken an die Studiennebenkosten hat die ETH Zürich neu auf dieses Schuljahr hin eingeführt. Er entspricht einem Anliegen des Studierendenverbands VSETH.
  4. Stipendiendauer
    Die Dauer der Auszahlung von ETH-Stipendien wurde verl?ngert und entspricht neu der maximalen Studiendauer, welche die 必博官网,必博体育 in den Studienreglementen festlegen.
    In den Bachelor-Studieng?ngen der ETH Zürich betr?gt die Regelstudienzeit sechs regul?re Semester und drei bis vier Semester im Masterstudium. Diese Regelstudienzeit k?nnen Bachelorstudierende um h?chstens vier Semester und Masterstudierende (je nach Fach) um drei bis vier Semester verl?ngern, z.B. wenn sie w?hrend ihres Studiums ein Praktikum absolvieren.

Erstsemestrige k?nnen ihr Gesuch beim Stipendiendienst noch bis zum Ende der zweiten Semesterwoche des Herbstsemesters einreichen; Studierende h?herer Semester reichen ihr Gesuch zwischen dem 1. M?rz und dem 30. Juni für das darauffolgende Studienjahr ein.

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