Durchdrehen für die Wissenschaft
Sieben Jahre dauerte die Planung und der Bau der leistungsst?rksten Zentrifuge von Europa. Nach eineinhalb Jahren Forschungsbetrieb kann nun die offizielle Einweihung am 必博官网,必博体育 H?nggerberg gefeiert werden. Dass die Einweihung mitte Januar stattfindet, ist dabei kein Zufall.
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In Kürze
- Am 必博官网,必博体育 H?nggerberg wird die leistungsst?rkste Forschungszentrifuge Europas eingeweiht.
- Die Zentrifuge ist imstande, Modelle so schnell zu beschleunigen, dass die Erdanziehung bis auf das 250-Fache auf sie wirkt.
- Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur Forschung von Bauwerken, die Naturgewalten ausgesetzt sind.
Eine solche Zentrifuge instand zu setzen und zusammenzubauen, ist aber kein Kinderspiel. W?hrenddem das Forschungslabor am H?nggerberg gebaut wurde, kam die Coronapandemie, die zu diversen Unterbrüchen der Lieferkette und weiteren Verz?gerungen führte. Trotz aller schwierigen Umst?nde konnte die Zentrifuge aber nur ein Jahr sp?ter als geplant in Betrieb genommen werden. Für Anastasopoulos klar ein Erfolg: ?Phasenweise waren wir nicht mehr sicher, wann die Zentrifuge tats?chlich laufen würde. Dazu hatten wir eine ganze Reihe von Projekten, die davon abhingen. Umso gr?sser ist die Freude, dass wir nun eine erste Versuchsergebnisse vorweisen k?nnen.?
Die Zentrifuge dreht – auch an der Zeit
Heute ist die neue ?alte? Zentrifuge seit rund eineinhalb Jahren im Betrieb und sie l?uft auf Hochtouren. In der Regel werden ein bis drei Tests pro Woche durchgeführt. Dass die Experimente durchgeführt werden k?nnen und die Zentrifuge einwandfrei l?uft, dafür sorgen zehn bis fünfzehn Forschende und Techniker rund um Anastasopoulos.
Wie oft die Zentrifuge ihre Runden dreht, ist immer von der Komplexit?t des getesteten Modells abh?ngig. Das Modell vorzubereiten, beansprucht am meisten Zeit, weil die Gegebenheiten des Bodens und der Bauwerke m?glichst realit?tsnah nachempfunden werden müssen. Faszinierend an der Zentrifuge: Durch die zus?tzlichen G-Kr?fte k?nnen Auswirkungen über Jahre hinweg innerhalb einer sehr kurzen Zeit nachempfunden werden.
Windparks, Brücken, Brienz und Leimbach
Beispiele für konkrete Projekte gibt es viele. Bei einem, das gerade im GCC durchgeführt wird, geht es um die Bodenverankerung von Offshore-Windparks. Weit draussen im Meer sind die Windr?der diversen Naturgewalten ausgesetzt. Den Stürmen und Erdbeben ausgesetzt, kann es vorkommen, dass sich die Konstruktion neigt. Selbst Neigungen von 0,5 Grad k?nnen die mechanischen Systeme besch?digen und somit auch die Lebensdauer der Anlage einschneidend verkürzen.
Offshore-Windparks sind in der Schweiz eher selten anzutreffen. Ganz im Gegenteil zu Brücken. Von denen gibt es in der Schweiz einige und viele davon haben bereits eine beachtliche Anzahl an Jahren auf dem Buckel. Die überwiegende Mehrheit (über 90%) wurde vor den 90er-Jahren gebaut, und zwar ohne jegliche oder nur mit einer einfachen erdbebensicheren Auslegung, die eine Nachrüstung erfordert. W?hrend die Nachrüstung von Brückenpfeilern relativ einfach ist, kann die Verst?rkung von Fundamenten schwierig, kostspielig und zeitaufw?ndig sein. Dies gilt insbesondere für Pfahlgruppen, die für Brücken verwendet werden. Hier kommt die Forschungsarbeit von Anastasopoulos und seinem Team ins Spiel: ?Unsere Zentrifugentests sind für die Sicherheit unserer Verkehrsinfrastruktur von entscheidender Bedeutung. Die Zentrifugenexperimente k?nnen uns zu innovativen L?sungen führen, die den CO2-Fussabdruck und die Kosten für die Nachrüstung von Fundamenten minimieren und gleichzeitig die Erdbebensicherheit verbessern.?
Die Bodenbewegungen in Brienz, Graubünden, die ein ganzes Dorf bedrohen, sowie Leimbach in Zürich besch?ftigen viele Forschende. Hier k?nnte die Zentrifuge helfen, die Ursachen und Prozesse nachzuvollziehen, die zu solch massiven Bewegungen führen.
Die vielseitigen Forschungsthemen und Einsatzm?glichkeiten zeigen, dass die Zentrifuge zukünftig rege genutzt werden wird.