Lebensgrundlagen langfristig sichern

Das gelingt mitunter so: Studierende untersuchen zusammen mit Forschenden, wie klimafreundliche Men¨¹s in den ETH-Mensen ankommen, und ob sich G?ste sensibilisieren lassen. Die Erkenntnisse m¨¹nden in das k¨¹rzlich lancierte ?Klimaprogramm?. Darin verpflichten sich die Caterer zu konkreten Zielen f¨¹r eine nachhaltige ±Ø²©¹ÙÍø,±Ø²©ÌåÓýgastronomie. Das Projekt von ETH Sustainability und dem World Food System Center (WFSC) hat Vorbildcharakter. Sogar die Washington Post berichtete dar¨¹ber.

F¨¹r Knutti ist das ein Beispiel, wie die ETH Z¨¹rich Nachhaltigkeit lebt und vernetzt: ?Es zeigt, wie Wissenschaft, Ausbildung und ±Ø²©¹ÙÍø,±Ø²©ÌåÓýbetrieb voneinander profitieren?.

Systemverst?ndnis und technisches Know-how

Das Fundament aller Nachhaltigkeitsaktivit?ten bildet freilich die Forschung. Zahlreiche ETH-±Ø²©¹ÙÍø,±Ø²©ÌåÓý und Kompetenzzentren erarbeiten Grundlagen, Know-how und L?sungen zu nachhaltigen Themen. Das Spektrum reicht von nat¨¹rlichen Ressourcen ¨¹ber Zukunftsst?dte bis hin zu Weltern?hrung, Energiewende und Klimawandel. Hier ist solides Systemverst?ndnis gefragt. Kein Wunder, unterst¨¹tzen ETH-Fachleute den Weltklimarat IPCC oder tragen zur Umsetzung der Energiestrategie 2050 des Bundesrates bei.

Gerade im Energiebereich engagiert sich die ETH stark. So leitet sie drei der acht Schweizerischen Kompetenzzentren f¨¹r Energieforschung (SCCER): Jene f¨¹r Strombereitstellung, industrielle Energieeffizienz und Mobilit?t. Da Energiesysteme zunehmend dezentral werden, braucht es stabile Steuerungen f¨¹r Stromnetze, Energiespeicher und neue Gesch?ftsmodelle. Am Energy Science Center (ESC) ergr¨¹nden Ingenieur-, Natur- und Sozialwissenschaftler, wie erneuerbare Energien produziert und optimal in die Strominfrastruktur integriert werden k?nnen.

Produktionsprozesse und Prognosen

Umweltschonende und widerstandsf?hige Produktionssyteme sind auch f¨¹r die weltweite Ern?hrungssicherheit zentral. Am World Food System Center entwickeln Agrar- und Ern?hrungswissenschaftler neue Ans?tze, wie man die wachsende Weltbev?lkerung bei geringerem Pestizid- und Ressourceneinsatz mit hochwertigen Nahrungsmitteln versorgen kann. Biologische Anbaumethoden und vielf?ltigere Kulturen, aber auch moderne Pflanzenz¨¹chtung und digitale Hilfssysteme sind hier zentrale Aspekte.

ETH-Forschende untersuchen zudem, wie sich der Klimawandel auf Ern?hrungssysteme, ?kologie und Wirtschaft auswirkt. Prognosen zum Klima und seinen Folgen f¨¹r die Gesellschaft erfordern robuste Simulationen. Kompetenzen in Klimamodellierung b¨¹ndelt das Center for Climate Systems Modelling (C2SM). An der Netzwerkplattform beteiligen sich auch MeteoSchweiz, Empa, WSL und Agroscope. Ihr gemeinsame Ziel: die Aussagekraft von Klimamodellen auf Zeitskalen von Monaten bis Jahrhunderten st?rken.

Konsequent handeln im eigenen Umfeld

Glaubw¨¹rdigkeit erfordert Konsistenz in Wort und Tat. Eine eigene Stabstelle f¨¹r Nachhaltigkeit verdeutlicht diesen Anspruch: ETH Sustainability ist direkt dem Pr?sidenten unterstellt, vernetzt Akteure und initiiert Projekte. Dabei bietet der ±Ø²©¹ÙÍø,±Ø²©ÌåÓý mit seinem Forschungs-, Lehr- und Arbeitsbetrieb ein ideales Experimentierfeld: ?Hier k?nnen wir neue Technologien, aber auch soziale und wirtschaftliche Aspekte der Nachhaltigkeit testen und ins Alltagsleben integrieren?, sagt Gesch?ftsleiterin Christine Bratrich.

Ein Beispiel ist das aus Laubholz gefertigte House of Natural Resources, das gleichzeitig als Forschungs-, Lehr- und Demonstrationsobjekt dient. Dass man sich mitunter an heikle Themen heranwagt und Zielkonflikte nicht scheut, zeigt das Projekt Flugreisen der Mobilit?tsplattform auf: Es will die CO₂-Emissionen aus dem Flugverkehr senken, ohne die Mitarbeitenden einzuschr?nken.

Werte f¨¹r den Wandel

Nicht zuletzt in der Lehre gibt unsere Hochschule jungen Menschen ethische Werte, eine kritische Haltung und das intellektuelle R¨¹stzeug f¨¹r verantwortungsvolles Handeln mit auf den Weg. Seit ¨¹ber 30 Jahren vermittelt der Studiengang Umweltnaturwissenschaften Methoden, um Umweltsysteme in ihrer Gesamtheit zu verstehen. Heute gibt es eine F¨¹lle weiterer Masterprogramme, aus denen f?hige Umweltingenieurinnen, Raumplaner und Experten f¨¹r Energiepolitik oder Corporate Sustainability hervorgehen. Zahlreiche Weiterbildungsm?glichkeiten runden das Angebot ab.

Eine noch junge Lehrveranstaltung mit beachtlicher Leuchtkraft ist die ETH-Woche. Sie wird von ETH Sustainability mit jeweils wechselnden Einheiten organisiert: Studierende entwickeln L?sungsvorschl?ge zu gesellschaftlichen Herausforderungen und lernen dabei, kreativ ¨¹ber Disziplinen und kulturelle Grenzen hinweg zu denken. Wie, wenn nicht so gelangt Nachhaltigkeit in die K?pfe der Menschen?

Dieser Text stammt aus derm aktuellen ETH-Magazin ?life?.