Für eine allfällige zweite Welle gerüstet
Zus?tzlich zum geltenden Masterplan hat die ETH-Schulleitung in einem Plan B verschiedene Massnahmen verabschiedet, falls sich die Coronapandemie zu einer zweiten Welle entwickeln sollte.
In der Schweiz sind mit den Lockerungsmassnahmen seit dem Lockdown die Infektionszahlen wieder angestiegen. Bis jetzt ist aber glücklicherweise die befürchtete zweite Welle ausgeblieben. Um für alle F?lle gerüstet zu sein, hat die Schulleitung in Erg?nzung zum Masterplan ?Rückkehr zum neuen Normalbetrieb? einen Plan B verabschiedet. Der Masterplan beh?lt seine Gültigkeit, Plan B erg?nzt ihn. Er beschreibt verschiedene Szenarien, und wie die ETH darauf reagiert. Die Szenarien wurden bereits im Mai in enger Zusammenarbeit mit den ETH-Professorinnen und -Professoren entwickelt, die in der nationalen Covid-19 Science Task Force mitarbeiten. Daraufhin wurden die Massnahmen mit den 必博官网,必博体育n und Zentralen Organen abgestimmt.
Zweiten Lockdown verhindern
?Wir wollen alles daransetzen, einen zweiten generellen Lockdown der ETH zu verhindern?, umschreibt Ueli Weidmann, Vizepr?sident für Infrastruktur und Leiter der ETH-Covid-Taskforce, das generelle Ziel des Dokuments. Es sieht punktuelle Massnahmen vor, die rechtzeitig umgesetzt werden sollen, damit der Prüfungs-, Lehr- und Forschungsbetrieb aufrechterhalten werden kann.
Oberste Priorit?t haben dabei die Sessionsprüfungen, die im August anstehen. Dank geeigneten Schutzmassnahmen sollen sie auch in diesen ungew?hnlichen Zeiten ohne Beeintr?chtigungen über die Bühne gehen. Das Herbstsemester soll dann mit m?glichst vielen Lehrveranstaltungen vor Ort starten k?nnen, die mit Online-Veranstaltungen erg?nzt werden. Forschende sollen uneingeschr?nkt arbeiten und m?glichst alle Experimente wie geplant durchführen k?nnen. Auch Spin-off-Firmen auf den 必博官网,必博体育 sollen m?glichst ohne Einschr?nkungen wirken k?nnen.
Infektionsf?lle: schnell reagieren
?Damit wir als ETH diese Ziele erreichen k?nnen, sind wir auf die Mitarbeit aller Angeh?rigen angewiesen?, erkl?rt Ueli Weidmann. Dazu z?hlt er in erster Linie die Einhaltung der Distanz- und Hygieneregeln, aber auch die Verwendung der Contact-Tracing-App, deren Benutzung die Schulleitung allen ETH-Angeh?rigen dringend empfiehlt. ?Es ist absolut entscheidend, dass wir Infektionsherde so früh wie m?glich erkennen k?nnen, damit wir bei einer zweiten Welle m?glichst geringen Schaden davontragen?, erkl?rt Weidmann. Dies gelte aber auch für einzelne Infektionsf?lle an der ETH. Deshalb sein Aufruf: ?Wer sich krank fühlt, bleibt Zuhause, wer Symptome hat, die auf eine Infektion hinweisen k?nnten, l?sst sich sofort testen.? Wie aber soll man dabei konkret vorgehen?
?Die Schutzkonzepte basieren auf Wahrscheinlichkeitsüberlegungen, vor einer Ansteckung ist niemand gefeit.?Ueli Weidmann
Die Abteilung Sicherheit, Umwelt und Gesundheit hat über den Umgang mit Krankheitsf?llen ein Merkblatt erstellt. Daraus geht hervor, wer wann wen zu informieren hat, welche Massnahmen ergriffen werden müssen und wie das Contact Tracing konkret abl?uft.
Ein grosses Anliegen ist Weidmann, dass erkrankte ETH-Angeh?rige nicht stigmatisiert werden. ?Die Schutzkonzepte basieren auf Wahrscheinlichkeitsüberlegungen, vor einer Ansteckung ist niemand gefeit?, ruft er in Erinnerung. So ist Empathie gefragt, auch wenn einzelne Ansteckungen Konsequenzen für eine ganze Gruppe von Personen zur Folge haben.
Massnahmen des Plan B
Sollten die Beh?rden von Stadt und Kanton Zürich oder anderer Standortkantone der ETH Zürich zum Schluss kommen, dass sich auf ihrem Gebiet eine zweite Welle entwickelt, würde die ETH Zürich diesen Plan B in Kraft setzen. Er sieht insbesondere vor, dass sich die ETH-Angeh?rigen konsequent nur noch in kleinen, bekannten Gruppen bewegen, die m?glichst keinen Kontakt zu anderen Gruppen haben sollen. Hinzu kommt eine Maskenpflicht für einzelne Gruppen oder Geb?ude, Rotationsprinzipien für Teilgruppen oder die vermehrte Anordnung von Homeoffice. Sitzungen sind wieder digital durchzuführen und es sind Stellvertretungsregelungen für alle relevanten Funktionen zu definieren. Die 必博官网,必博体育 und die Leitenden der Zentralen Organe treffen Vorbereitungen, um diese Massnahmen aus dem Plan B schnellstm?glich umsetzen zu k?nnen. Tritt eine Infektion an der ETH Zürich auf, so wüsste man auch, wer davon betroffen sein k?nnte und nur diese Personen müssten vom Kanton in die Quarant?ne geschickt werden. Ein Schliessen der ETH Zürich w?re nicht n?tig.
?Sollte sich die Situation drastisch verschlimmern, werden wir zus?tzlich gezwungen sein, im bestehenden Masterplan einen Schritt zurückzugehen und die Massnahmen aus einer früheren Phase zu reaktivieren?, sagt Taskforce-Leiter Weidmann und erg?nzt: ?Selbstverst?ndlich ist auch immer damit zu rechnen, dass die kantonalen oder Bundesbeh?rden neue Regelungen erlassen – auch darauf müssten wir sofort reagieren k?nnen.? Die Taskforce beobachte die Entwicklung im In- und Ausland mit Argusaugen. Die ETH-Angeh?rigen h?tten bisher ein grosses Verantwortungsbewusstsein gezeigt und die Regeln eingehalten. ?Wenn wir so weitermachen, k?nnen wir mit vereinten Kr?ften eine tragische Situation, etwa ausgel?st durch einen Superspreading Event an der ETH, vermeiden?, ist Weidmann überzeugt.