Die ETH Zürich setzt erste Energiesparmassnahmen um
Die ETH Zürich hat eine erste Phase von Massnahmen gestartet, mit denen sie ihren Gas- und Energieverbrauch senken und einer Energiemangellage vorbeugen m?chte. Diese Massnahmen betreffen die Raumtemperatur in den Geb?uden, das Warmwasser und die Beleuchtung.
Die ETH Zürich hat begonnen, ihren Gas- und Energieverbrauch zu senken. Bei ihren ersten Energiesparmassnahmen setzt sie im Wesentlichen auf Massnahmen, die den Büro- und Geb?udebereich betreffen, und die den Pr?senzunterricht und den Forschungsbetrieb so wenig wie m?glich einschr?nken. Alle Energiesparmassnahmen der ETH Zürich unterstützen das Ziel, dass es m?glichst gar nicht zu einer Energiemangellage kommt, und dass sichergestellt ist, dass Lehre und Forschung auch dann funktionieren, wenn sich die Energieversorgung doch verschlechtern sollte.
Die Massnahmen haben am 1. Oktober 2022 begonnen und werden nun schrittweise sowie geb?udespezifisch umgesetzt. Sie fokussieren auf drei Schwerpunkte:
- Die Heiztemperatur wird für die Heizperiode 2022/2023 generell auf ein Minimum gesenkt – die Raumtemperatur in den Geb?uden betr?gt demnach 20 Grad Celsius. In nicht genutzten R?umen wird die Temperatur noch weiter gesenkt oder ganz abgestellt.
- Das Brauchwarmwasser wird so weit wie m?glich reduziert.
- Die nicht sicherheitsrelevante Beleuchtung wird auf das notwendige Minimum reduziert. Dies betrifft die Innen- und die Aussenbeleuchtung.
?Die Energiesparmassnahmen richten sich nach der aktuellen Lage in der Energieversorgung, ihrem Beitrag zum Gas- und Energiesparen und den Vorgaben des Bundes. Sie gef?hrden weder die Arbeitssicherheit noch die Gesundheit der ETH-Angeh?rigen?, sagt Dario D’Ercole, der Leiter der ETH-internen Taskforce Energiemangellage. Die Sparmassnahmen beruhen weitgehend auf Verbrauchsreduktionen, die in die Zust?ndigkeit der ETH-Infrastrukturbereiche fallen. Zugleich k?nnen auch die ETH-Angeh?rigen beitragen.
Tiefere Raumtemperatur in ?ffentlichen R?umen
Was bedeuten die ersten Energiesparmassnahmen nun für die Studierenden, Forschenden und Mitarbeitenden der ETH Zürich? Vor allem in den ?ffentlichen Bereichen der ETH-Geb?ude sind nun kühlere Temperaturen zu erwarten – das heisst: Die Beschr?nkung der Raumtemperatur auf 20°C betrifft in erster Linie die Korridore sowie ?ffentlich genutzte R?ume wie die Leses?le der Bibliotheken, die Speises?le der Restaurants, Bars, Gesch?fte sowie Sporthallen und Umkleider?ume.
Im Büro und am Arbeitsplatz k?nnen auch die ETH-Angeh?rigen bei der Raumtemperatur zur Wirksamkeit der Massnahmen beitragen. Das betrifft namentlich die Mitarbeitenden, die in den ?lteren ETH-Geb?uden arbeiten, die noch klassische Heizk?rper mit Thermostaten haben, und die ihre Raumtemperatur teilweise noch selbst regulieren k?nnen. Ihnen wird dringend empfohlen, die Temperatur ebenfalls auf 20° Celsius zu begrenzen – schliesslich geh?rt die Senkung der Raumtemperatur zu den wirksamsten Massnahmen, mit denen die ETH Zürich Energie sparen und dem potenziellen Energiemangel im kommenden Winter entgegenwirken kann. ?Wer die Heiztemperatur um 1 Grad Celsius senkt, spart rund 6 Prozent Heizw?rmebedarf - jedes Grad z?hlt also?, sagt Dominik Brem, Leiter der Abteilung Engineering und Systeme.
In vielen neueren ETH-Geb?uden l?sst sich die Temperatur demgegenüber systemtechnisch für das ganze Geb?ude regulieren. In diesen Geb?uden k?nnen ETH-Angeh?rige die Raumtemperatur nicht selbst einstellen. Hingegen k?nnen alle ETH-Angeh?rigen Energie sparen, indem sie keine privaten W?rmeerzeuger (Heiz?feli, W?rmestrahler oder dergleichen) nutzen, um lokal die Temperatur zu erh?hen. Solche privaten Ger?te dürfen wie auch schon bis anhin in ETH-Geb?uden nicht genutzt werden – dies schreibt auch der Bund so vor.
H?nde waschen mit kaltem Wasser
Die Reduktion des Brauchwarmwassers bedeutet konkret: Beim Wasser werden Studierende, Dozierende und Mitarbeitende bei den Waschbecken und Lavabos in den H?rs?len, Arbeitsr?umen und Toiletten nur kaltes Wasser nutzen k?nnen, um beispielsweise die H?nde zu waschen. Hingegen ist nicht vorgesehen, dass Sportreibende, die ein Angebot des ASVZ nutzen, aufs warme Duschen verzichten müssen. Ein solcher Einschnitt k?me erst in Betracht, falls es in der Schweiz zu einer Krisenlage in der Energieversorgung k?me.
Lichtverzicht und intelligente Leuchtmittel
Bei der Beleuchtung wiederum werden jene Lichtk?rper abgeschaltet, die an Orten stehen, die – wie Flure und Korridore – nur sporadisch und nicht – wie Büros – praktisch durchgehend benutzt werden. Ohne grosse Folgen ausschalten l?sst sich auch das Licht in Vitrinen wie sie im ETH-Hauptgeb?ude vorhanden sind. Neben dem Abschalten von Licht sind auch Optimierungen angedacht wie zum Beispiel zus?tzliche Bewegungsmelder, damit das Licht nur bei Bedarf angeht. Ausserdem wird die Partnerschaft mit einem ETH Spin-off fortgesetzt, mit dem die ETH schon viele hundert Leuchtr?hren durch intelligente Leuchtmittel ersetzt hat.
Taskforce Energiemangellage: Drei-Phasen-Modell für Sparmassnahmen
Zur Beobachtung der Lageentwicklung in der Gas- und Energieversorgung und m?glicher Risiken ist die ETH-interne Taskforce Energiemangellage eingesetzt worden. Sie kann – basierend auf einer umfassenden Bestandesaufnahme – weitere Massnahmen und allf?llige geb?udespezifische Anpassungen beschliessen. Sie sondiert die m?glichen Massnahmen anhand eines Phasenmodells:
In der aktuellen Lage (Phase 1), in der die Schweiz weder Energiemangel noch Versorgungsengp?sse hat, kann die Taskforce– teils auch freiwillige – Massnahmen beschliessen, mit denen sich der Gas- und Stromverbrauch senken l?sst, ohne dass Lehre und Forschung schwerwiegend beeintr?chtigt werden.
Sollten tats?chlich eine Strommangellage oder eine Netzinstabilit?t (Phase 2) eintreten oder gar ein Notbetrieb (Phase 3) notwendig werden, müsste der ETH-Krisenstab die n?tigen Massnahmen beschliessen. Denn in Phase 2 k?nnte es n?tig sein, bestimmte Infrastrukturen herunterzufahren oder ganze Geb?ude zu schliessen.
Im Notbetrieb würde selbst der Lehr- und Forschungsbetrieb bis auf wenige Ausnahmen heruntergefahren. Die Taskforce ist dem Krisenstab zugeordnet, der auch für allf?llige Corona-Massnahmen zust?ndig ist – und bei m?glichen Zielkonflikten über die Priorisierung entscheiden kann.
Haben Sie Anliegen oder Fragen zum Energiesparen und zur Energieversorgung?
Haben Sie eine Anregung oder Verbesserungsvorschl?ge, wie die ETH noch mehr Energie sparen kann? ETH-Angeh?rige k?nnen ihre Fragen oder Anliegen rund um die Energiesparmassnahmen oder die Energieversorgung an folgende E-Mail richten: .
Weitere Informationen rund um das Energiesparen, die Energieversorgung an der ETH Zürich und die potenzielle Energiemangellage finden Sie auf der Webseite www.ethz.ch/energie-sparen.