ETH-News

Ein nachhaltiger Wandel zu einer klimafreundlichen und artenreichen Schweiz ist nur m?glich, wenn wir Energiewende, Klimaschutz und Biodiversit?t zusammen angehen. Das wird nicht einfach, lohnt sich aber und ist letztlich unabdingbar, meint Reto Knutti.

Lebende Materie kann viele Technologien effizienter und umweltfreundlicher machen ¨C doch die Praktiken, um solche Materialien aus lebenden Zellen herzustellen, sind alles andere als nachhaltig. Miriam Filippi fordert, die Biofabrikation neu zu denken.

F¨¹r Martin Vetterli und Jo?l Mesot, die Pr?sidenten der EPFL und der ETH Z¨¹rich, w?ren hohe Studiengeb¨¹hren wie im angels?chsischen Raum der falsche Weg, um die finanzielle Situation der beiden Hochschulen zu verbessern. Studierende sollten als Erfolgsfaktoren f¨¹r unser Land gesehen werden, und nicht als ?Cash Cows?.

Vor der Abstimmung ¨¹ber die Biodiversit?tsinitiative werden grunds?tzliche Einsichten zum Zustand der Artenvielfalt und der Lebensr?ume in der Schweiz kontrovers diskutiert. Loi?c Pellissier h?lt mit dem wissenschaftlichen Konsens dagegen.

S¨¹deuropa k?mpft derzeit mit einer Hitzewelle. Jan Carmeliet erkl?rt, wie St?dte der Sommerhitze begegnen k?nnen. Es ist ein Balanceakt, bei dem verschiedene Massnahmen aufeinander abgestimmt werden m¨¹ssen.

Trotz nass-grauem Juni ¨C die Sommer in der Schweiz erw?rmen sich st?rker als erwartet. Die verst?rkte Sommerhitze bringt Gefahren, auf die wir nicht gut vorbereitet sind, schreibt Dominik Schumacher.

Der Krieg in der Ukraine ist auch ein Krieg um Boden. Sebastian D?tterl erkl?rt, warum der ukrainische Boden besonders wertvoll ist und warum dessen geopolitische Bedeutung sogar noch zunehmen wird.

Trotz umfassender Digitalisierung in vielen Lebensbereichen hinkt der Gesundheitssektor hinterher. J?rg Goldhahn erkl?rt, was die medizinische Versorgung von Banken und Reiseunternehmen lernen kann.

Um die Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur zu sichern, will der Bund Elektrofahrzeuge besteuern ¨C doch eine neue Abgabe k?nnte den Umstieg auf die Elektromobilit?t verz?gern. Alessio Levis erkl?rt, wie sich das Dilemma der Mobilit?tswende lindern l?sst.

Erneuerbare Energien sind nicht der Haupttreiber des Artensterbens. Es ist eher umgekehrt: Die Erneuerbaren k?nnen den Klimawandel begrenzen, um die Biodiversit?t zu erhalten. Cyril Brunner ordnet die Abw?gungen aus wissenschaftlicher Sicht ein.

Dirk Helbing rechnet damit, dass digitale Technologien k¨¹nftig auch den menschlichen K?rper immer tiefer durchdringen werden. F¨¹r die Risiken sieht er die Gesellschaft jedoch schlecht gewappnet. Um unsere intimsten Daten vor Missbrauch zu sch¨¹tzen, schl?gt er einen neuen Rechtsrahmen vor.

K¨¹nstliche Intelligenz ver?ndert die Art und Weise, wie Kunst geschaffen und erlebt wird. Stehen wir am Anfang einer neuen k¨¹nstlerischen Revolution? Oder am Ende der Kreativit?t, wie wir sie kennen? Adrian Christopher Notz ordnet ein.

Haben Sie sich in den letzten f¨¹nf Jahren weitergebildet? Wenn nicht, liegt das wohl auch am Bildungssystem und seinen starren Abschl¨¹ssen, sagt Lukas Sigrist.

Eine pestizidfreie Landwirtschaft ist auch ohne Umstellung auf Bio m?glich. Robert Finger erkl?rt die Vorteile und Herausforderungen.

Recycling ist das Rezept f¨¹r nachhaltige Ressourcennutzung, kann aber bei Kunststoffen zu erheblichen Nebenwirkungen f¨¹hren, sagt Helene Wiesinger ¨C und illustriert das Dilemma des Plastikrecyclings an Schweizer Kunststoffb?den.

Brachen, Gemeinschaftsg?rten und ?ffentliche P?rke sind eine Schl¨¹sselressource f¨¹r lebenswerte St?dte. In der Stadtplanung sollte es k¨¹nftig eine Kernaufgabe sein, der Natur mehr Raum zu gew?hren und den Zugang zu Gr¨¹nfl?chen gerecht zu verteilen, fordert Fritz Kleinschroth.

In der Schweiz gibt es ein grosses Potenzial f¨¹r technologische und unternehmerische Innovation. F¨¹r Thomas Zurbuchen stellt sich die Frage, wie wir auch in schwierigen Zeiten gemeinsam eine Dynamik erzeugen k?nnen, um im internationalen Wettbewerb weiterhin zu bestehen.

Hans Gersbach und Martin W?rter sagen, weshalb die Schweiz nicht in den zunehmenden internationalen Subventionswettlauf einsteigen sollte. Die Weiterf¨¹hrung des bisher erfolgreichen ?Schweizer Wegs? ist deutlich erfolgversprechender.

Achim Walter ist ¨¹berzeugt, dass ein vermehrter Anbau von H¨¹lsenfr¨¹chten grosse Vorteile mit sich bringen w¨¹rde und stellt die Frage, wie man B?uerinnen und Bauern in der Schweiz von einer Umstellung ¨¹berzeugen k?nnte.

F¨¹r Anthony Patt dienen Europas ambitionierte Pl?ne f¨¹r eine Wasserstoffwirtschaft eher der ?l- und Gasindustrie als den Konsument:innen und dem Klima. Die Schweiz solle sich gut ¨¹berlegen, ob sie auf diesen Zug aufspringen will.

Um klimapolitische Massnahmen gerecht und mehrheitsf?hig zu gestalten, sind Informationen ¨¹ber die Klimabelastung verschiedener Bev?lkerungsgruppen unabdingbar, meint Thomas Bernauer.

Immer mehr Menschen haben Angst vor dem Klimawandel. F¨¹r Cyril Brunner h?ngt das auch mit unserem Klimadiskurs zusammen. Wir sollten weniger auf Probleme fokussieren und stattdessen mehr ¨¹ber L?sungen diskutieren, schl?gt der Klimaforscher zum Jahresbeginn vor.

Sascha Quanz sucht nach Spuren von Leben auf extrasolaren Planeten, die um fremde Sterne kreisen. Das Studium vom Leben und seiner Entstehung auf der Erde spielt dabei eine wichtige Rolle, ist der Astrophysiker ¨¹berzeugt.

Firmen, die digitale Technologien verantwortungsvoll einsetzen, haben einen klaren Vorteil, sagt Tomoko Yokoi. Digitale Verantwortung sollte nicht nur als Pflicht zur Einhaltung von Vorschriften betrachtet werden, sondern als T?tigkeit, die Mehrwert schafft.

Immer ?fters wird dar¨¹ber diskutiert, wie produktiv die Arbeit im Homeoffice sei. F¨¹r Gudela Grote der falsche Ansatz, weil er mehr ¨¹ber unser Menschenbild aussagt als hilft zu verstehen, wie wir besser arbeiten.?

Die Alpen sind immer h?ufiger von Hochwasser und Trockenheit betroffen. Doch wir k?nnen etwas dagegen tun, betont Manuela Brunner: Mit Wasser sparsam wirtschaften und Schutzmassnahmen breiter denken.

Die Ozeane werden aktuell von einer aussergew?hnlichen Hitzewelle erfasst, deren Intensit?t Klimaforschende ¨¹berrascht. Umweltphysiker Nicolas Gruber ordnet ein.

In einem bilateralen Klimaabkommen finanziert die Schweiz Tausende Biogasanlagen f¨¹r Haushalte in Malawi. Marc Kalina hat Biogasprojekte im s¨¹dlichen Afrika erforscht und erkl?rt, warum diese oft nicht die versprochene Wirkung erzielen.

Malte Toetzke pl?diert f¨¹r ehrgeizigere Standards im Markt der freiwilligen Klimakompensation. Dadurch w¨¹rden zwar weniger Projekte gef?rdert, der Nutzen f¨¹r das Klima w?re aber insgesamt h?her. ?

Der Ethiker Peter G. Kirchschl?ger zeigt auf, wie K¨¹nstliche Intelligenz international reguliert werden kann ¨C und freut sich ¨¹ber die Unterst¨¹tzung globaler Entscheidungstr?ger.

Komplett neue Herstellungstechnologien sind notwendig, aber in vielen F?llen nicht ausreichend, um die chemische Produktion klimaneutral zu gestalten, sagt Paolo Gabrielli.

F¨¹r Gabriela Hug, Expertin f¨¹r Stromnetze, steht fest: Eine zuverl?ssige und zahlbare Versorgung mit erneuerbarer Energie ist keine Utopie ¨C sondern f¨¹r die Schweiz sinnvoll und machbar.

F¨¹r Anthony Patt ist Energieautarkie weder sinnvoll noch realistisch. Um die Stromversorgung der Schweiz zu sichern, sollten wir auch in Zukunft einen Teil des Bedarfs durch Handel beziehen.

K¨¹nstliche Intelligenz verspricht, Richterinnen und Richter in ihren Entscheidungen zu unterst¨¹tzen. Tats?chlich macht sie deren Entscheidungen und Aufgaben aber komplexer, schreibt Ayisha Piotti.

Manche glauben, dass ChatGPT das Bildungssystem untergraben k?nnte, und es werden Rufe laut, die Nutzung von KI in der Lehre zu regulieren. Gerd Kortemeyer spricht sich daf¨¹r aus, dies nur mit Augenmass zu tun. Denn alles andere k?nnte am Ende kontraproduktiv sein.

Der politische Diskurs ist entscheidend f¨¹r eine funktionierende Demokratie. Gerade bei komplexen Themen wie dem Klimawandel sollten sich auch Wissenschaftler:innen mit ihrer Expertise einbringen und zur Meinungsbildung beitragen, schreibt Reto Knutti.

Zum ?Sexual Harassment Awareness Day? der Hochschulen analysiert Vize-Pr?sidentin Julia Dannath die Situation an der ETH Z¨¹rich, erkl?rt, was anonyme Meldungen bewirken k?nnen und was nicht und sagt, was es aus ihrer Sicht am meisten braucht, um sexuelle Bel?stigung wirksam zu bek?mpfen.

Es ist nicht nachhaltig, wegen der Wohnungsnot ausschliesslich Neubauten zu forcieren, sagt David Kaufmann. Seine Forschungsgruppe hat Daten des Kantons Z¨¹rich ausgewertet und kann zeigen, dass vulnerable Personen viel st?rker verdr?ngt werden als bisher angenommen. ?

Die europ?ische Energiewende wird ohne Zugang zu essenziellen Metallen wie seltenen Erden nicht gelingen, sagt Sicherheitsforscher Julian Kamasa. Ein verantwortungsvoller Abbau und das Recycling von kritischen Rohstoffen k?nnten Europa helfen, die Importabh?ngigkeit zu senken und die Klimaziele zu erreichen.

Die weltweiten Massnahmen zur Sanierung gesch?digter ?kosysteme haben ihre Ziele bislang verfehlt. F¨¹r Sara L?fqvist muss ?kologische Wiederherstellung sozial gerecht erfolgen, damit die Menschen, das Klima und die Biodiversit?t effektiv profitieren.

Dass in den Schweizer Skigebieten in den letzten Wochen praktisch kein Schnee lagt, ist medial ein grosses Thema. Sonia Seneviratne erkl?rt, warum wir uns an diesen Anblick gew?hnen m¨¹ssen, und welcher Handlungsbedarf besteht.

Eine naturbasierte Wirtschaft, die Lebensr?ume regeneriert und das Artensterben stoppt? Das kann gelingen, ist Christoph K¨¹ffer ¨¹berzeugt ¨C wenn wir die ?kologie in Forschung und Ausbildung st?rken und ?kologisches Know-how als Grundkompetenz in die Gesellschaft tragen.

Daniel Angerhausen ist ¨¹berzeugt, dass Grundlagenforschung gerade in der aktuellen Krise unverzichtbar ist. Trotzdem fragt er sich, ob man die Idee der Nachhaltigkeit nicht auch in die unendlichen Weiten des Alls ausdehnen sollte.

Auch wenn derzeit vieles dagegen spricht: Mit einer raschen Reduktion der Methanemissionen k?nnten wir das 1.5-Grad-Ziel noch erreichen, schreibt Cyril Brunner.

Stephen Herzog forscht daran, wie die Kontrolle von Atomwaffen verbessert werden kann und schliesslich eine vollst?ndige Abr¨¹stung m?glich wird. F¨¹r ihn sind Putins Drohungen ein Grund, das ?Gleichgewicht des Schreckens? grunds?tzlich in Frage zu stellen.

Das Versprechen der Industriel?nder, Schwellen- und Entwicklungsl?nder bei Klimamassnahmen finanziell zu unterst¨¹tzen, bleibt zu Beginn der Klimakonferenz in ?gypten unerf¨¹llt. Florian Egli zeigt auf, wor¨¹ber die Staaten an der COP27 verhandeln und was gegen den Vertrauensverlust helfen kann.?

Eine Landwirtschaft, welche die Lebensgrundlagen erh?lt? Gen¨¹gend Nahrungsmittel, um Menschen ausreichend und gesund zu ern?hren? Davon sind wir weit entfernt, stellt Robert Finger fest ¨C und skizziert die wichtigsten Handlungsfelder, um das Ern?hrungssystem nachhaltig zu gestalten.

Massnahmen der Klimapolitik werden gemeinhin als volkswirtschaftliche Mehrkosten betrachtet. Anthony Patt erwartet das Gegenteil: In der Schweiz k?nnte die Umstellung auf ein erneuerbares Energiesystem einen wirtschaftlichen Gewinn bringen.

Der Sommer 2022 hat uns vor Augen gef¨¹hrt, wie das Klima Jahr f¨¹r Jahr extremer wird. Einfach weiter so und Anpassen wird nicht funktionieren. Nur ein schneller Ausstieg aus fossilen Energietr?gern kann Schlimmeres verhindern, sagt Sonia Seneviratne.

Wissenschaftler:innen haben die Pflicht, einen ?ffentlichen Diskurs ¨¹ber das zellul?re Engineering anzustossen, sagt Daniel M¨¹ller. Die Diskussion m¨¹sse jetzt gef¨¹hrt werden ¨C bevor komplexe Bioengineering-Systeme bereit sind f¨¹r den breiten Einsatz bei Menschen.

In Umweltdebatten wird gerne eine Kluft zwischen st?dtischer und l?ndlicher Gesinnung kolportiert, die es so nicht gibt, sagt Thomas Bernauer. Faktisch weise nur wenig auf einen grunds?tzlichen Stadt-Land-Graben in der Schweizer Umweltpolitik hin.

Das Projekt Neugasse in der Stadt Z¨¹rich ist umstritten. Die Raumentwicklungswissenschaftlerin Sibylle W?lty zeigt auf, wie dieses Areal einen Beitrag leisten k?nnte, die Wohnungsnot zu entsch?rfen: indem verdichteter gebaut wird als derzeit geplant.

Die Energiestrategie 2050 funktioniere nicht, zu diesem Schluss kommt ein ETH-Risikoforscher. Das Energy Science Center der ETH Z¨¹rich widerspricht: Umfassende Forschung zeige, dass die Energiewende machbar und sinnvoll sei, schreibt Gabriela Hug gemeinsam mit Kollegen des ESC.

Die neuesten Crispr-basierten Genom-Editierungssysteme funktionieren eher wie molekulare Taxis als wie eine Genschere. Das macht sie f¨¹r Patienten, die bald von Gentherapien profitieren werden, deutlich sicherer, wie Eric Aird erl?utert.

Eine nachhaltige chemische Industrie muss nicht nur die Abh?ngigkeit von fossilen Rohstoffen, sondern auch ihren Toxizit?ts-Fussabdruck verringen. Das ist machbar, wenn die Industrie ihre Produktepalette reduziert, erkl?rt Martin Scheringer.

K¨¹rzlich wurde im Kanton Z¨¹rich das Klimaschutzziel ?Netto-Null 2040? beschlossen. Sibylle W?lty pl?diert f¨¹r mehr 10-Minuten-Nachbarschaften, weil sie den Siedlungsraum besser nutzen und dadurch viele Emissionen vermieden werden.

F¨¹r Achim Walter ist es ein Gebot der Zeit, dass wir alle auch beim Essen den Verstand einschalten und Verantwortung ¨¹bernehmen: Als Konsumierende k?nnen wir ein Ern?hrungssystem f?rdern, das der Umwelt dient, der Gesundheit und jenen, die nicht im ?berfluss leben.

Werden Ethnien durch Staatsgrenzen getrennt, steigt das Risiko f¨¹r B¨¹rgerkriege und zwischenstaatliche Konflikte ¨C so wie in der Ukraine. Sanktionen gegen Russland sollten deshalb eine abschreckende Wirkung f¨¹r andere Nationalisten haben, meint Lars-Erik Cederman.

Natur ist nicht nur nice-to-have, sondern systemrelevant: Weil die biologische Vielfalt schwindet, ist unsere Lebensgrundlage bedroht. Ein ?kologischer Wandel ist m?glich, wenn wir alle wollen, schreibt Christoph K¨¹ffer.

Forschungsergebnisse f¨¹r die Gesellschaft zu ¨¹bersetzen, ben?tigt Ressourcen. Entweder bezahlen wir jemanden daf¨¹r, dass sie funktioniert. Oder wir bezahlen als Gesellschaft ¨C n?mlich dann, wenn sie nicht funktioniert.

Um nachhaltiger zu werden ben?tigt die Bauindustrie endlich zuverl?ssige Vorhersagen der Lebensdauer von Bauwerken, sagt Ueli Angst. Er pl?diert f¨¹r einen Paradigmenwechsel bei Langzeitprognosen von Stahlbeton.

Mit einem Wechsel zur Widerspruchsl?sung bei der Organspende liesse sich die Organspendequote wohl erh?hen, schreibt die Bioethikerin Agata Ferretti. Aus ihrer Sicht g?be es allerdings eine noch bessere L?sung: die Entscheidungspflicht.

Die wegen der russischen Invasion in der Ukraine derzeit hohen Gas- und ?lpreise k?nnten helfen, die Energiewende zu beschleunigen. Hohe Preise alleine garantieren jedoch nicht, dass die Wende gelingt. Es braucht weiterhin eine umsichtige Politik, schreibt Florian Egli.

Anthony Patt hat am j¨¹ngsten IPCC-Bericht zum Schutz des Klimas mitgewirkt. Seit dem letzten Bericht von 2014 h?tten die Vorzeichen f¨¹r einen Fossil-Ausstieg gewechselt, eine Netto-Null-Welt sei nun erreichbar. Doch der Weg bleibt lang.

Europa muss sich mit Asien befassen, weil es von Stabilit?t und Sicherheit in diesen Raum profitiert. Dabei lohnt sich ein differenzierter Blick auf die verschiedenen asiatischen L?nder, davon ist Linda Maduz ¨¹berzeugt.

Zwei Drittel der Weltbev?lkerung lebt immer noch mit weniger als zehn Internationalen Dollar am Tag. Obwohl die globalen Ungleichheiten gigantisch bleiben, ist Adina Rom davon ¨¹berzeugt, dass sich die Lebensbedingungen f¨¹r alle nachhaltig verbessern lassen.

Politik und Medien tun sich schwer mit Prognosen. Das liegt vielmehr an mangelndem Verst?ndnis von Unsicherheiten als an der Zuverl?ssigkeit von Modellen, argumentiert Reto Knutti.

Thomas Bernauer arbeitete am j¨¹ngsten IPCC-Bericht zur Anpassung an den Klimawandel mit. Um Klimafolgen zu mindern, sieht er die Natur und gute Regierungsf¨¹hrung als unsere wichtigsten Ressourcen.

Erika Meins erkl?rt, warum es aus wissenschaftlicher Sicht f¨¹r unsere Leistungsf?higkeit und unser Wohlbefinden gut ist, aus dem Home-Office zur¨¹ck ins B¨¹ro zu kommen. ? ?

Kunststoffe im Kreislauf halten zu wollen entspricht dem Zeitgeist ¨C doch hohe Sammelquoten n¨¹tzen wenig, wenn das Rezyklat nur begrenzt Neuware ersetzt, meint Magdalena Klotz.

F¨¹r Didier Queloz braucht Forschung zwingend internationale Netzwerke und Know-how. Er appelliert an die Politik, britische und Schweizer Forschende zu Horizon Europe zuzulassen.

Wasserkraft liefert erneuerbaren Strom, verursacht aber massives Fischsterben ¨C ein globales Dilemma, das nur durch Kompromisse gel?st werden kann, meint Luiz Silva und sagt, wie man diese finden kann.

Die scheidende Rektorin Sarah Springman ¨¹berlegt, wo und wie Frauenf?rderung sinnvoll ist und was es bedeutet, auf diesem Gebiet erfolgreich zu sein.

Johannes Bohacek erl?utert, warum es irref¨¹hrend ist zu behaupten, man k?nne die Tierforschung komplett durch alternative Methoden ersetzen. Und warum man die hohen administrativen H¨¹rden in der Tierforschung abbauen sollte, anstatt sie weiter aufzustocken.

Es ist gut, wenn in der Gesellschaft breit ¨¹ber Tierversuche diskutiert wird, findet Detlef G¨¹nther, wichtig ist aber, dass diese Diskussionen fair und faktenbasiert stattfinden.

Spenderinnen und Spender sollten Wohlt?tigkeitsorganisationen nicht nach ihren Verwaltungskosten ausw?hlen, schreibt Shruti Patel. Wer wirksam spenden will, muss andere Fragen stellen.

Jos¨¦ Antonio P¨¦rez Escobar untersuchte, wer am besten mit der Pandemie zurechtkommt. Besonders erfolgreich sind Menschen, die gut mit negativen Emotionen umgehen k?nnen. Diese F?higkeit kann erlernt werden, sagt er.

Pl?ne, Wasserstoff zu einem zentralen Energietr?ger f¨¹r eine klimafreundliche Zukunft zu machen, erachtet Anthony Patt als falsch. Wir sollten fossile Energie wo immer m?glich direkt durch erneuerbaren Strom ersetzen, vor allem im Verkehr und beim Heizen.

Der CO₂-mindernde Effekt der Pandemie ist verpufft, wie das Global Carbon Project im j¨¹ngsten Bericht zu fossilen Treibhausgasen best?tigt. Dennoch gibt es Lichtblicke. Nicolas Gruber ordnet ein.

Mit einem Fernziel f¨¹r 2050 allein erreichen wir die Klimaneutralit?t kaum, sagt Reto Knutti. Die Politik muss nun den Kurs konsequent auf Netto Null ausrichten und einen Absenkpfad mit konkreten Massnahmen und Zwischenzielen definieren.

Technologien, die mit dem menschlichen Gehirn wechselwirken, stellen uns vor komplett neue ethische Herausforderungen. Um diesen zu begegnen, sollten die Menschenrechte erweitert werden, argumentiert Marcello Ienca.

Dario Meili befasst sich in seiner Doktorarbeit mit Diskriminierung. In unserer Gesellschaft gibt es F?lle von Diskriminierung, sagt er, die Zertifikatspflicht f?llt jedoch nicht darunter.

Schweizer Konsumierende wollten eine gentechfreie Landwirtschaft, heisst es oft. Doch die Akzeptanz gegen¨¹ber gentechnisch ver?nderten Kulturpflanzen ist vermutlich h?her als dargestellt, meint Angela Bearth.

Ausserschulische Angebote, um mathematische und technische F?higkeiten von Kindern zu f?rdern, boomen. Einige davon k?nnen n¨¹tzlich sein, andere sogar sch?dlich, argumentiert Elsbeth Stern.

Mit k¨¹nstlicher Intelligenz l?sst sich die 3D-Struktur von Proteinen vorhersagen. Bald schon d¨¹rfte es mit solchen Algorithmen m?glich werden, massgeschneiderte k¨¹nstliche Proteine zu entwickeln, schreibt Beat Christen.

Sonia Seneviratne arbeitete am jetzt erschienenen Sachstandsbericht des IPCC mit. Dieser zeige deutlich, dass wir in Sachen Klimawandel keine Zeit mehr zu verlieren haben, so die Klimaforscherin.

Dass CO₂ die Erde erw?rmt, wissen wir bereits. Wollen wir jedoch den Wandel verstehen und Risiken vermeiden, sind sch?rfere Wetter- und Klimamodelle unabdingbar, sagt Nicolas Gruber.

Der Selbstversorgungsgrad beurteilt die Leistung des Agrarsektors im Licht der Ern?hrungssicherheit. Den aktuellen Herausforderungen der Landwirtschaft wird er aber nicht gerecht, meint Roman H¨¹ppi.

Die Nutzen einer strikten Klimapolitik werden in der ?ffentlichen Debatte oft untersch?tzt, w?hrend die Kosten generell ¨¹bersch?tzt werden, sagt Lucas Bretschger. Klimaschutz wirkt sich nicht nachteilig auf die wirtschaftliche Entwicklung aus.

Diskriminierung und Bel?stigung verletzen die wissenschaftliche Integrit?t ¨C aber nicht nur. Laut Janet Hering stellen sie auch eine Verschwendung von Ressourcen wie Energie, Talenten, Finanzen, Reputation und Kultur dar. ?

Massnahmen gegen den Klimawandel werden gemeinhin mit Energieabgaben und hohen Kosten assoziiert. Doch das Gegenteil ist der Fall: Mit dem Wechsel auf erneuerbare Quellen werden die Energiepreise deutlich sinken.

Wetterextreme fordern die Landwirtschaft zunehmend heraus. Neue Versicherungen auf Basis von Satellitendaten k?nnen D¨¹rrerisiken f¨¹r Landwirte reduzieren, schreibt Robert Finger.

Wie bringt man mehr Menschen dazu, sich impfen zu lassen? Gudela Grote ist ¨¹berzeugt, dass es sich lohnt, die Dynamiken in ganzen Teams anzuschauen.

Geimpften Personen ¨¹ber einen Impfpass Vorteile zu gew?hren, ist umstritten. Der Jurist Alexander Stremitzer argumentiert, warum das verfassungsrechtlich unproblematisch ist, und warum Erleichterungen sogar geboten sind.

Die Wissenschaft bezieht klar Position zum CO₂-Gesetz. Auf Grund ihrer Expertise darf sie das nicht nur, sie muss, argumentiert Reto Knutti.

Viele Kakaob?uerinnen leben in Armut ¨C dennoch bleibt der fair gehandelte Schoggihase leider oft im Laden. Wir sollten beim Kauf mehr auf die Herkunft achten, findet Isabel G¨¹nther.

Das Mikroplastik-Problem l?st man nicht mit pauschalen Verboten, denkt Denise Mitrano. Wir sollten Kunststoffe pr?zis regulieren, um Innovation und Umweltsicherheit zu f?rdern.

Wo sollen radioaktive Abf?lle f¨¹r die Tiefenlagerung verpackt werden? Daniela Scherer erkl?rt, wie man diese komplexe Frage gemeinsam mit allen Akteuren angeht.

Wir w¨¹nschen uns Sicherheit in unsicheren Zeiten. Die Statistik kann uns diese jedoch nicht immer bieten. Tanja Stadler erkl?rt anhand der von ihr f¨¹r die Schweiz berechneten Sch?tzung des R-Werts, warum wir auch die statistische Unsch?rfe ber¨¹cksichtigen m¨¹ssen.

Ohne Tierversuche kein Corona-Impfstoff: Medizinische Forschung bleibt auf Tierversuche angewiesen. Ein Verbot ¨C selbst eines auf Raten ¨C f¨¹hrt in eine forschungspolitische Sackgasse, schreibt Detlef G¨¹nther.